Wolf: Protest statt Streik

Berlin -

Noch während die Protestabfrage des niedersächsischen Landesapothekerverbandes (LAV) läuft, erteilt Verbandschef Heinz-Günter Wolf Streikmaßnahmen eine Abfuhr. Ein streikähnlicher Protest, unter dem die Arzneimittelversorgung leide, sei nicht das richtige Mittel, sagte Wolf, der auch ABDA-Präsident ist. „Unser Ziel ist es, gemeinsam mit der Apothekerkammer Niedersachsen die Landesregierung in ihren Forderungen für die Apothekerschaft gegenüber der Bundesregierung zu unterstützen.“

 

Bei der aktuellen Mitgliederbefragung sei angesichts der politischen Unterstützung durch das niedersächsische Gesundheitsministerium keine Arbeitsniederlungen als Antwortmöglichkeiten gegeben worden. Am Freitag hatte der Verband seine Mitglieder über deren Protestwillen befragt. In einem ersten Schreiben konnten sich die Apotheker noch für Schließungen an einem Ort entscheiden. Kurz darauf kam ein zweites Fax, in dem diese Wahlmöglichkeit verschwunden war. Die Versorgung der Patienten über Notdienstklappen, ähnlich wie bereits in Baden-Württemberg praktiziert, wurde jedoch auch vom LAV Niedersachsen als Auswahl angeboten.

Die Mitgliederbefragung läuft noch bis Dienstag. In dieser Woche soll es auch zu einem Treffen zwischen der ABDA und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler kommen. „Je nach Entwicklung der Gespräche auf Bundesebene und abhängig vom Ergebnis der Protestabfrage bei unseren Mitgliedsapotheken werden wir weitere geeignete Protestmaßnahmen in die Wege leiten“, so Wolf.

Wolf begrüßte, dass das niedersächsische Gesundheitsministerium in der Honorardebatte die Erarbeitung eines Gesamtkonzepts vorgeschlagen habe. Das Ressort von Gesundheitsministerin Aygül Özkan (CDU) hatte sich in seiner Stellungnahme zur Honoraranpassung deutlich auf die Seite der Apotheker gestellt. Unterstützung gab es nicht nur für ein höheres Fixhonorar, sondern auch für eine Anpassung der Zuschläge für Nacht- und Notdienst sowie für BtM und Rezepturen.