Süddeutschland

Landapotheken in Mini-Gemeinden

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Kleine Gemeinde: Die Kreuz-Apotheke liegt im fränkischen Unsleben – in dem Ort leben rund 950 Einwohner.Foto: Kreuz-Apotheke
Inhaber Dr. Christian Machon hat bei einjährigen Recherchen in Bayern keinen anderen Ort gefunden, in denen eine Apotheke weniger Menschen versorgt.Foto: Kreuz-Apotheke
Der 42-Jährige wollte der sinkenden Apothekenzahl auf den Grund gehen und fragte sich, ob ein Zusammenhang mit der Lage – also Stadt oder ländliche Region – besteht.Foto: Kreuz-Apotheke
Machon ist tief verwurzelt mit seinem Heimatort.Foto: Kreuz-Apotheke
90 Prozent der Kunden kennt er, viele duzen ihn.Foto: Kreuz-Apotheke
Das liege auch daran, dass seine Mutter früher als Bürgermeisterin der Gemeinde tätig war.Foto: Unsleben
Auch seine Frau kommt aus der Region und ist ebenfalls vielen Bürgern bekannt.Foto: Kreuz-Apotheke
Die fehlende Anonymität stört den Pharmazeuten nicht. Es sei kein Problem, wenn die Kunden ihn außerhalb der Offizin nach Rat fragten.Foto: Unsleben
Die Kreuz-Apotheke hat er nach seinem Studium in Würzburg und der Promotion 2003 von seinem Vater übernommen. Er beschäftigt dort fünf Mitarbeiter.Foto: Kreuz-Apotheke
Unsleben liegt im nördlichen Bayern im unterfränkischen Landkreis Rhön-Grabfeld.Foto: Unsleben
2007 übernahm er die Hainberg-Apotheke in Mellrichstadt.Foto: Kreuz-Apotheke
Machon beschäftigt in der Hainberg-Apotheke sechs Mitarbeiter. In der rund 5500 Einwohner großen Stadt gibt es drei Apotheken, im rund 80.000 Einwohner großen Landkreis sind es rund 20.Foto: Kreuz-Apotheke
Dort ist die Klientel anders. Durch die angrenzende Straße hielten viele mit dem Auto und der Anteil junger Mütter sei höher, die Zahl der Stammkundschaft geringer.Foto: Kreuz-Apotheke
Der Kommunalpolitiker engagiert sich auch vor Ort: Mitte Juli hatte er Besuch von einer Kindergartengruppe, der er die Arbeit in der Apotheke zeigte.Foto: Kreuz-Apotheke
Zur Kundschaft in Unsleben gehören auch ab und an Touristen.Foto: Unsleben
Die Besucher sehen sich in dem Ort etwa das Wasserschloss, ...Foto: Unsleben
... den jüdischen Friedhof ...Foto: Unsleben
... die Marienkapelle oder ...Foto: Unsleben
... die zahlreichen denkmalgeschützten Häuser an.Foto: Unsleben
Noch weniger Menschen: Nur 288 Einwohner leben in Strüth. Martin Ruschig ist Inhaber einer Apotheke in dem rheinland-pfälzischen Dorf.Foto: Apotheke Strüth
Landapotheker ist er aus Überzeugung. Und bei seinem Job braucht er die auch.Foto: Apotheke Strüth
Denn nicht nur Notdienst und Urlaubsplanung bereiten dem Pharmazeuten Probleme, auch die Landflucht stellt ihn vor Herausforderungen.Foto: Apotheke Strüth
Dass Ruschig die Offizin in dem kleinen Ort überhaupt halten kann, hat verschiedene Gründe. „Vor allem liegen sehr viele weitere kleine Orte um Strüth herum“, erklärt der Pharmazeut.Foto: Apotheke Strüth
Ruschig übernahm die Offizin 1994 von seinem Vater.Foto: Apotheke Strüth
Bereits seit 1894 gibt es eine Apotheke in dem Ort.Foto: Apotheke Strüth
In der Offizin wurde früher der Schnaps „Strüther Wildsau“ hergestellt.Foto: Apotheke Strüth
Heinrich Ruschig hatte die Apotheke von 1963 an geführt.Foto: Apotheke Strüth
Damals war sie eine sogenannte Notstandsapotheke.Foto: Apotheke Strüth
Die Offizin war zwar wichtig, erfüllte aber nicht mehr alle Anforderungen.Foto: Apotheke Strüth
Ruschigs Vater trat mit der Perspektive an, dass die Gemeinde ein neues Gebäude für die Apotheke errichten würde.Foto: Apotheke Strüth
Im Jahr 1965 entstand tatsächlich das neue Apothekengebäude in der Brühl-Weiher-Straße.Foto: Apotheke Strüth
Martin Ruschig wollte früher selbst aus dem rheinland-pfälzischen Dorf wegziehen.Foto: Apotheke Strüth
Dass er sich dennoch entschied zu bleiben und die Apotheke seines Vaters zu übernehmen, lag daran, dass er die richtige Frau gefunden hat.Foto: Apotheke Strüth
Im Jahr 2004 wurde die Offizin umfassend renoviert.Foto: Apotheke Strüth
Vor vier Jahren hat Ruschig die Hildegardis-Apotheke in Rüdesheim übernommen.Foto: Apotheke Strüth
Sie liegt 42 Kilometer von Strüth entfernt. Sie wurde zur Hauptapotheke.Foto: Apotheke Strüth
Die Filiale in Strüth leitet Ruschigs Frau.Foto: Apotheke Strüth
Laut Ruschig sei die Übernahme der Offizin in Rüdesheim wirtschaftlich nicht nötig gewesen.Foto: Apotheke Strüth
In der Apotheke in Rüdesheim sind eine Apothekerin, drei PTA und eine PKA angestellt.Foto: Apotheke Strüth
In der Apotheke in Strüth arbeiten auch eine PTA und eine PKA.Foto: Apotheke Strüth
Wollen die Ruschigs in den Urlaub, müssen sie daher zumindest für die Apotheke in Strüth eine professionelle Vertretung organisieren.Foto: Apotheke Strüth
Alle elf Tage ist die Offizin in Rüdesheim mit dem Notdienst dran. In Strüth ist der Dienst zwar nur alle 13 Tage fällig, allerdings gibt es Extra-Dienste.Foto: Apotheke Strüth
Berlin -

Nur wenige Apotheken in Deutschland versorgen weniger als 1000 Einwohner und können sich wirtschaftlich halten. Die Inhaber sind Landapotheker aus Überzeugung.

Per Zufall stieß Apotheker Dr. Christian Machon auf eine Besonderheit seines Standortes im unterfränkischen Unsleben. Bei der Recherche über einen möglichen Zusammenhang beim Rückgang der Apothekenzahl mit der Lage, fiel seine Kreuz-Apotheke besonders auf: Gemessen an der Größe der Gemeinde, ist ihm kein Kollege in einem kleineren Ort bekannt.

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