ApoRetrO

Gestern ist das Heute von morgen

Uhr
Gestern ist das Heute von morgen: Bei Rezeptfristen können Apotheker leicht den Überblick verlieren.Montage: APOTHEKE ADHOC
28 oder 30 Tage oder ein Monat: Die Gültigkeit von Kassenrezepten unterscheidet sich je nach Arzneiliefervertrag.Foto: Elke Hinkelbein
Danach dürfen sie aber noch wie Privatrezepte bis drei Monate nach Ausstellung beliefert werden – außer der Arzt hat etwas anderes vermerkt.Foto: APOTHEKE ADHOC
„Innerhalb von sieben Tagen“: Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verwirrt Apotheker.Foto: APOTHEKE ADHOC
Trotz Erklärung: Die AOK Rheinland/Hamburg hat einen Apotheker retaxiert, weil er ein Rezept zu spät abgerechnet hat.Foto: APOTHEKE ADHOC
Doch nicht nur Rezeptfristen haben Apotheker in dieser Woche beschäftigt. Nicht zu erreichen: Die Apotheke im Hohenbusch-Center in Dresden ist geschlossen, der Inhaber derzeit nicht aufzutreiben.Foto: APOTHEKE ADHOC
Mitgliedschaft ist Pflicht: Der BGH hat entschieden, dass ein Apotheker den Beitrag zum Werbegemeinschaftsverein in seinem Einkaufszentrum zahlen muss.Foto: APOTHEKE ADHOC
Der Berliner Apotheker Rolf Spielberger ist Anfang Mai überraschend verstorben.Foto: Elac
Süße Medizin: In einer ehemaligen Berliner Apotheke am Winterfeldtplatz hat Natascha Kespy ein Schokoladen-Café eröffnet.Foto: APOTHEKE ADHOC
Kampfansage an Pfizer: Stadavita hat ein neues Konkurrenzprodukt zu Vitasprint in den Apotheken platziert.Foto: APOTHEKE ADHOC
Über Fehler sprechen: Das ist das Ziel des Projektes CIRS Pharmazie der Apothekerkammern Nordrhein und Westfalen-Lippe.Foto: Marcus Witte
Eigene Produktserie: Maxmo-Apotheker Steffen Kuhnert bringt in den kommenden Wochen die Nahrungsergänzungsmittel Äim auf den Markt.Foto: Maxmo
Arzneimittel im Spar-Abo-Rabatt: Kunden sparen bei Amazon-Bestellungen für freiverkäufliche Produkte mindestens fünf Prozent. Im Tiefpreisangebot sind beispielsweise Wärmepflaster (Thermacare).Screenshot
Lange kolportiert, bald Wirklichkeit: Pharmazeut Christopher Hummel eröffnet im Juni die erste Apotheke in der bayerischen Gemeinde Gaißach.Foto: Christopher Hummel
Zwischenhandel beliebt: Viele Apotheker schätzen die Möglichkeit, ab und zu auch bei Kollegen einkaufen zu können.Grafik: APOTHEKE ADHOC
Falsche Festbeträge: Für sechs Präparate hat ADG fehlerhafte Preise gemeldet.Foto: ADG
Keine Experimente mehr: Marc Owen sieht Celesio wieder in ruhigem Fahrwasser.Foto: Elke Hinkelbein
Keine Beweise: Das OLG Naumburg hat die Klage der Wettbewerbszentrale gegen einen Arzt wegen mutmaßlicher Rezeptzuweisung abgewiesen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Krux mit den Rezept-Gültigkeiten: Das grüne Rezept als OTC-Empfehlung des Arztes hat keine Gültigkeitsdauer.Foto: Marcus Witte
Ein Rezept über ein Betäubungsmittel (BtM) darf nur acht Tage beliefert werden.Foto: APOTHEKE ADHOC
T-Rezepte sind sechs Tage nach dem Tag der Ausstellung gültig – also insgesamt eine Woche.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die geplanten Rezepte aus dem Entlassmanagement sollen drei Werktage gültig sein. Das gilt auch für BtM- und T-Rezepte.Foto: APOTHEKE ADHOC
„Innerhalb von sieben Tagen“: Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) verwirrt Apotheker.Foto: APOTHEKE ADHOC
Rezepte über Isotretinoin sind laut einem Leitfaden des BfArM nur sieben Tage gültig.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die DAK legt diese Frist so aus, dass der Tag der Verordnung mit zählt und hat eine Apotheke retaxiert.Foto: Elke Hinkelbein
Über seinen Apothekerverband legte der Apotheker Widerspruch ein.Foto: Elke Hinkelbein
Laut einer BfArM-Richtlinie muss die Abgabe „innerhalb von sieben Tagen nach Ausstellung erfolgen“.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die AOK Niedersachsen geht bei Formfehlern auf der Verordnung nach eigenen Angaben kulant vor.Foto: APOTHEKE ADHOC
Eine fehlende Telefonnummer im Arztstempel würde die Kasse nicht retaxieren.Foto: APOTHEKE ADHOC
Auch bei einer fehlenden Unterschrift hat sich die Kasse schon kulant gezeigt.Foto: APOTHEKE ADHOC
Nur bei T-Rezepten ist man auch bei der AOK Niedersachsen streng.Foto: APOTHEKE ADHOC
2010 hatte die Kasse bei einem Ergotherapeuten eine nicht unterschriebene Verordnung retaxiert, später aber eingelenkt.Foto: APOTHEKE ADHOC
Der Ergotherapeut stützte die Klage auf das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB). Demnach konnte der Arzt seine Unterschrift nachholen und damit das Rechtsgeschäft nachträglich bestätigen.Foto: Tim Reckmann/pixelio.de
Weil die zehn Behandlungen nachweislich stattgefunden hatten, legte der Therapeut eine unterschriebene Kopie des Rezeptes vor.Foto: APOTHEKE ADHOC
Als die Kasse die Erstattung weiter verweigerte, klagte er vor dem Sozialgericht Hannover (SG).Foto: Elke Hinkelbein
Die AOK blieb zunächst hart, erkannte aber im Frühsommer 2012 in Erwartung eines ungünstigen Urteils die Kosten „dem Grunde nach“ an.Foto: Elke Hinkelbein
Ab 2017 sind Ärzte gesetzlich verpflichtet, eine Software zu verwenden, deren internes Prüfprozedere formal korrekt ausgestellte Verordnungen garantiert. Formfehler sollen dann der Vergangenheit angehören.Foto: Elke Hinkelbein
Auch die Apotheker kämpfen immer wieder mit Retaxationen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Derzeit läuft das Schiedsverfahren zwischen dem GKV-Spitzenverband und dem DAV zu Nullretaxationen unter Leitung von Dr. Rainer Hess.Foto. Elke Hinkelbein
Zuletzt hatte der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne einen offenen Brief mit Vorschlägen an Hess geschrieben.Foto: CDU
Zusammen mit Niedersachsens Kammerpräsidentin Magdalene Linz hatte sich Kühne auch dafür eingesetzt, dass die Ärzte verpflichtet werden, ihre Software häufiger zu aktualisieren.Foto: AK Niedersachsen
Eine fehlende Telefonnummer im Arztstempel würde die Kasse nicht retaxieren.Foto: APOTHEKE ADHOC
Wenn etwa ein BtM-Rezept mit „laut schriftlicher ärztlicher Dosierung“ versehen ist statt „gemäß schriftlicher ärztlicher Anweisung“, führt dies zu Retaxationen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Fehler passieren aber auch in der Apotheke. Selbst standardisierte Prozesse müssen immer noch handschriftlich bestätigt werden.Foto: APOTHEKE ADHOC
Apotheker Mathias Orth hatte Ende vergangenen Jahres einen offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe geschrieben.Foto: Rosen-Apotheke
Der Inhaber der Rosen-Apotheke in Holzminden hatte eine Null-Retaxation erhalten.Foto: Rosen-Apotheke
Auslöser war wieder einmal die Rezeptprüffirma Protaxplus.Foto: APOTHEKE ADHOC
Gröhe solle die Krankenkassen endlich in die Schranken weisen, fand Orth.Foto: Elke Hinkelbein
Später nahm die Kasse die Retaxation zurück.Foto: Pronova BKK.
Zuletzt musste sich Protaxplus gegenüber der Pronova BKK rechtfertigen, weil bei einer Retaxation Rezeptimages an die falsche Apotheke geschickt wurden. Die Kasse hat Protaxplus ins Gebet genommen und verlangt Aufklärung.Foto: APOTHEKE ADHOC
Im Auftrag der Kasse hatte Protaxplus gegenüber einem Apotheker eine Vollabsetzung angekündigt.Foto: Elke Hinkelbein
Die Forderung belief sich auf etwas mehr als 820 Euro.Foto: Elke Hinkelbein
Keine Beweise: Das OLG Naumburg hat die Klage der Wettbewerbszentrale gegen einen Arzt wegen mutmaßlicher Rezeptzuweisung abgewiesen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die monierte Abgabe erfolgte aber jeweils in einer Kölner Apotheke.Foto: APOTHEKE ADHOC
Natürlich hat der retaxierte Apotheker Widerspruch eingelegt und auf die Verwechslung hingewiesen. Er gehe davon aus, dass die Retaxation hinfällig sei.Foto: APOTHEKE ADHOC
Ein Rezept über ein Betäubungsmittel (BtM) darf nur acht Tage beliefert werden.Foto: APOTHEKE ADHOC
Die Retaxwelle hatte sogar die Politik auf den Plan gerufen, die schon damals Beschränkungen von Formretaxationen einführen wollte.Foto: Elke Hinkelbein
Doch schließlich knickten die Retax-Kassen hinter Protaxplus ein, die Absetzungen wurden zurückgenommen.Foto: APOTHEKE ADHOC
Berlin -

30 Tage sind nicht immer ein Monat, nicht jede Woche hat sieben Tage und Rezepte können täglich retaxiert werden – einfache Wahrheiten im Rückblick.

Der Apotheker steht am HV-Tisch und streckt dem Patienten die linke Faust entgegen. Mit dem rechten Zeigefinger tippt er abwechselnd auf seine Knöchel und dazwischen und murmelt vor sich hin: „April, Mai, Juni…“ „Was machen Sie da?“, fragt der Kunde. Antwortet der Apotheker: „Geht gleich weiter. Ich prüfe nur schnell, wie viele Tage dieser Monat für ihre Kasse hat.“ Er will nicht schon wieder wegen eines vermeintlich abgelaufenen Rezeptes retaxiert werden.

Weitere Empfehlungen:
7+1=Mittwoch
ApoRetrO
7+1=Mittwoch
Individualisierte Inhalte, exklusive News, Hintergrundinformationen, vertiefende Analysen und Expertenmeinungen – und das PLUS bei APOTHEKE ADHOC: Wir individualisieren die tägliche Pflichtlektüre, weiterhin komplett kostenfrei. Jetzt registrieren!
Jetzt anmelden