EU-Parlament

Verheugen kämpft um Pharmawerbung

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EU-Industriekommissar Günter Verheugen wirbt mit Nachdruck für sein dreiteiliges Pharmapaket. Denn in wenigen Wochen läuft seine Amtszeit ab. Doch gegen die Produktwerbung durch Pharmahersteller gibt es weiterhin Widerstand - nicht nur aus Deutschland.

Er sei mehr denn je davon überzeugt, dass die Versorgung der Patienten mit Informationen über verschreibungspflichtige Medikamente modernisiert werden müsse, sagte Verheugen im Gesundheitsausschuss des Europäischen Parlaments.

Die Kommission hatte Ende 2008 eine einheitliche europäische Regelung vorgeschlagen, die das Werbeverbot für Rx-Arzneimittel lockern soll. Dieser Richtlinienentwurf bildet den strittigen Teil des Pharmapakets.

Im März 2009 hatte sich der Bundesrat gegen eine Lockerung des Werbeverbots ausgesprochen, weil die Geschäftsinteressen der Pharmaunternehmen einer neutralen und objektiven Information zuwiderliefen. Neben Deutschland sprechen sich auch Frankreich, Spanien und weitere EU-Staaten gegen den Entwurf der Kommission aus. Unterstützung erhält Verheugen dagegen unter anderem aus Dänemark und Schweden.

Am 1. Dezember treffen sich die EU-Gesundheitsminister, um erneut über das Pharmapaket zu verhandeln. Beobachter gehen davon aus, dass das Paket aufgeschnürt wird. Denn die Richtlinienvorschläge zur Eindämmung von Arzneimittelfälschungen und für die Verbesserung der Pharmakovigilanz haben gute Chancen, noch bis Ende 2009 unter der schwedischen Ratspräsidentschaft verabschiedet zu werden.

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