Gesundheitsfonds

1,8 Millionen Euro Strafzinsen für Kassen

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Berlin -

Die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) macht nicht nur den Sparern zu schaffen. Auch die Sozialkassen verlieren Geld der Beitragszahler. Im vergangenen Jahr musste der Gesundheitsfonds Strafzinsen in Höhe von 1,8 Millionen Euro zahlen. Das Geld fehlte für die Versorgung der Patienten, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (FAZ).

„Im Jahr 2015 erzielte der Gesundheitsfonds erstmalig ein negatives Zinsergebnis von rund 1,8 Millionen Euro“, bestätige ein Sprecher des Bundesversicherungsamtes (BVA) der FAZ den Sachverhalt. Gemessen am Gesamtvolumen des Gesundheitsfonds von mehr als 200 Milliarden Euro, sei der Schwund aber als „gering anzusehen“.

Der Zinsverlust ist Folge der Zahlungsströme des Gesundheitsfonds: Die Beitragsgelder fließen zu Monatsbeginn bis zum 15. Tag in den Topf und werden auf Bankkonten geparkt. Die Auszahlung an die Krankenkassen erfolgt in der zweiten Monatshälfte.

Für hohe Bankeinlagen kassieren die Kreditinstitute aufgrund der anhaltenden Niedrigzinsphase inzwischen allerdings „Strafzinsen“, weil sie selbst das Geld für die kurze Zeitspanne weniger Tage nicht mehr rentierlich anlegen können. Die EZB verlangt von den Geschäftsbanken für Einlagen derzeit einen „Strafzins“ von 0,3 Prozent. Diesen geben die Geschäftsbanken an ihre Kunden teilweise weiter. Daraus resultiert der Zinsverlust des Gesundheitsfonds. Wie das BVA kürzlich mitteilte, hatten alle Sozialversicherungsträger Ende 2014 mehr als 64 Milliarden Euro in Geldmitteln angelegt.

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