Honorardebatte

Grüne: Geld für Pfleger statt Apotheker

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Berlin -

Die Grünen sehen den dringendsten Reformbedarf im Gesundheitssystem derzeit in der Pflege. Das Feld sei schlecht organisiert und weise momentan das größte Defizit auf, sagte Kordula Schulz-Asche (Bündnis 90/Die Grünen), Sprecherin für Prävention und Gesundheitswirtschaft. Für die Apotheker hatte die grüne Abgeordnete eher kritische Töne.

„In den Bereich der Pflege muss das meiste Geld fließen“, sagte die Gesundheitspolitikerin, „und zwar sowohl in die Alten- als auch in die Krankenpflege zu Hause und im Krankenhaus“. Mit Blick auf die Pflege habe sie Verständnis dafür, dass die Apotheker in nächster Zeit keine höheren Honorare bekämen.

Bei der Regierung wird sie damit offene Türen einrennen. Zuletzt hatte der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Dr. Karl-Josef Laumann (CDU), geäußert, dass die Koalition hauptsächlich in eine Verbesserung der Pflege investieren werde.

Schulz-Asche sprach sich beim heutigen Kongress des Bundesverbands Deutscher Versandapotheken (BVDVA) zudem für eine stärkere Orientierung an den individuellen Bedürfnissen der Patienten aus. Sie forderte eine geschlechtsspezifische Differenzierung von Medikamenten sowie eine individuellere Verschreibung für Ältere, Multimorbide und Kinder.

Schulz-Asche forderte außerdem mehr regionale Versorgungskonzepte im Gesundheitssystem. Auch Medikationsmanagement sei notwendig. Statt Innovationen gehe es momentan aber eher um Besitzstandswahrung, auch bei den Apothekern. Es gebe zu wenig Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Berufen. Stattdessen sollten Leistungserbringer mehr auf integrierte Versorgung setzen.

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