Vorstandsgehälter

Das sind die Kassen-Topverdiener

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Berlin -

Die Kassenchefs gehören zu den Top-Verdienern im Gesundheitswesen. Jedes Jahr steigen die Vorstandsgehälter um vierstellige Summen. Die beiden größten Kassen, TK und Barmer, greifen für ihre Chefs am tiefsten in die Tasche. Übertroffen werden die beiden nur noch von einem Ärztefunktionär. Wie jedes Jahr haben die Kassen Anfang März ihre Pflichtangaben im Bundesanzeiger veröffentlicht.

Wie schon in den letzten Jahren ist Jens Baas als Vorstandsvorsitzender der Techniker Krankenkasse (TK) der Top-Verdiener unter den Kassenchefs. Sein Jahressalär stieg 2017 um 9437 Euro auf 323.997 Euro. Christoph Straub, Chef der zweitgrößten Kasse Barmer, verdiente im vergangenen Jahr 8413 Euro mehr als 2016 und somit 288.847 Euro. Etwas geringer fiel der Zuwachs für den Vorstandschef der DAK-Gesundheit aus. Das Gehalt von Andreas Storm wuchs um 5171 Euro auf 270.000 Euro.

Die Gehälter der Vorstandsvorsitzenden der mitgliederstarken Ortskrankenkassen liegen auf Augenhöhe mit Storm: Für den Chef der AOK Bayern, Dr. Helmut Platzer, summieren sich fixe und variable Vergütung auf rund 272.000 Euro. Damit verdiente er 2017 gut 25.000 Euro mehr als im Vorjahr. Für Baden-Württembergs AOK-Chef Dr. Christopher Hermann wurde ein Gehalt von insgesamt 260.000 Euro veröffentlicht, ein Plus von 4500 Euro.

Bei den mittelgroßen Ortskassen wie der AOK Hessen mit 1,6 Millionen Versicherten geht Vorstandschef Detlef Lamm mit rund 223.000 Euro nach Hause, bei der kleineren AOK Bremen sind es bei Olaf Woggan noch knapp 194.000 Euro. Von den Chefs der Innungskassen verdient der Vorstand der IKK classic, Frank Hippler, mit rund 249.000 Euro am besten. Die Kasse hat 3,3 Millionen Versicherte. Bei großen Betriebskassen wie etwa der BKK Mobil Oil mit über einer Million Versicherten erhält Vorstandschef Mario Heise knapp 170.000 Euro Gehalt. Im Jahr zuvor waren es 150.800.

Unter den Kassenverbänden werden beim GKV-Spitzenverband die höchsten Saläre gezahlt. Vorstandschefin Dr. Doris Pfeiffer sind im Vorjahr 252.000 Euro aufs Konto gebucht worden, 4500 Euro mehr als 2016. Der Posten der Vorstandschefin des Ersatzkassenverbands, Ulrike Elsner, ist mit 208.000 Euro dotiert. Bei ihrem Kollegen Martin Litsch, Chef des AOK-Bundesverbands, kamen zu 205.500 Euro Fixgehalt noch 38.750 Euro variable Vergütung dazu.

Mehr als die Kassenchefs verdiente im Gesundheitswesen nur KBV-Vorstandschef Dr. Andreas Gassen. Seine Arbeit wurde 2016 – neuere Zahlen liegen nicht vor – mit 344.260 Euro vergütet. Im Jahr 2015 waren es 336.192 Euro Jahresgehalt. Gassen geht zudem einer genehmigten Nebentätigkeit nach, einen Tag in der Woche arbeitet er in einer Arztpraxis.

Zum Gehaltsvergleich ein paar Politikergehälter: Die Amtsbezüge von Bundeskanzlerin Angela Merkel liegen seit Februar 2017 bei 19.797 Euro pro Monat inklusive Ortszuschlag und Dienstaufwandsentschädigung. Für ihre Kabinettsmitglieder gilt: Ein Bundesminister (verheiratet, „ohne berücksichtigungsfähige Kinder“, Ehegatte nicht im öffentlichen Dienst) erhält derzeit 15.280 Euro. Parlamentarische Staatssekretäre verdienen 11.740 Euro monatlich.

Im Vergleich dazu wird ABDA-Präsident Friedemann Schmidt spärlich entlohnt. Er erhält eine pauschale Entschädigung für den tatsächlichen Aufwand in Höhe von 120 Prozent des Tarifgehaltes eines approbierten Mitarbeiters der höchsten Stufe. Bei knapp 4000 Euro Tarifgehalt sind das rund 55.000 Euro. Das Amt des ABDA-Präsidenten ist allerdings ein Ehrenamt – und wird oft aufgestockt durch die Vergütung in der jeweiligen Landesorganisation und weitere Mandate etwa bei der Apobank. Außerdem bekommen die Funktionäre der Kammern und Verbände Reisekosten und Sitzungsgelder.

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