ABDA-Wahlkampagne

CDU-Politiker: Apothekenbus ist doch nicht gut

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Berlin -

Mit ihren Fragen zur Bundestagswahl haben die Wahlkreisapotheker so

manches Bekenntnis gewonnen, aber auch so manchen Politiker in

Verlegenheit gebracht. Vor allem bei der Union sorgen die „rollenden

Apotheken“ aus dem Wahlprogramm für Turbulenzen. Während

Gesundheitsexperte Jens Spahn (CDU) klug genug war, den Passus aus der

Standardantwort zu streichen, rudert nach der rheinland-pfälzischen

Kandidatin Ursula Groden-Kranich jetzt auch der Stuttgarter Abgeordnete

Dr. Stefan Kaufmann (beide CDU) zurück.

Kaufmann war einer der ersten Politiker, die auf der Plattform „Gesundheit wählen“ Stellung zu den Fragen der Apotheker genommen hatten. Seitdem hat er mit Apothekern „intensiv diskutiert“ – und seine zunächst geäußerte Meinung jetzt korrigiert. „Es waren spannende und erkenntnisreiche Gespräche“, sagt Kaufmann.

„Ich hatte zunächst gedacht, die Idee einer ‚rollenden Apotheke‘ sei in diesem Zusammenhang ganz gut. Aber ich habe gelernt, dass sich die Apothekerschaft bereits heute so aufgestellt hat, dass sie diese Herausforderung aus sich heraus meistern wird.“

Der Jurist, der seit 2009 im Bundestag ist und im Wissenschaftsausschuss sitzt, hat kein Problem damit, seine Meinung zu den ‚rollenden Apotheken‘ zu korrigieren: „Apothekenbusse, davon bin ich mittlerweile überzeugt, sind keine adäquate Lösung für eine ländliche Versorgung“.

Er verweist auf die heute bereits existierenden Rezeptsammelstellen, die nach klaren Regeln die ärztlichen Verordnungen eines Patienten an eine nahegelegene Apotheke liefern. „Für die Überstellung des Rezepts brauchen wir also gar keinen neuen Plan.“

Das Entscheidende sei, dass die ortsnahe Apotheke mit ihrem Botendienst direkt den Patienten versorgen könne. „So kommt nicht nur das benötigte Medikament schnell zum Patienten, sondern mit ihm auch die unverzichtbare Beratungsleistung der Apotheke. Ein Apothekenbus kann das nicht ersetzen und wird eine Versorgung auf diesem Niveau aus meiner Sicht nicht leisten können.“

Offenbar war es Wolf Kümmel, Vizepräsident des Apothekerverbands, der Kaufmann überzeugt hat: Der Politiker bedankte sich für die Einblicke, die er im Rahmen seines Apothekenpraktikums bekommen hatte: „Apotheke ist mehr als die Abgabestelle für Arzneimittel – das habe ich hier deutlich gesehen und erfahren. Und es war für mich bemerkenswert, dass sich selbst die Apotheker im städtischen Bereich mit der Frage der zukünftigen ländlichen Versorgung intensiv auseinandersetzen.“

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