Einladung zur Praxis-Fortbildung

Apothekerin: „Lauterbach hat keinen Schimmer!"

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Berlin -

Melanie Dolfen hat die Initiative „#Fragen Sie in Ihrer Apotheke, Herr Lauterbach!“ gestartet, um den Gesundheitsminister, „der so gern auf seine fachliche Kompetenz verweist“, auf seine Wissenslücken hinzuweisen. Sie unterstellt ihm gravierende Ahnungslosigkeit.

Melanie Dolfen von den Berliner Bezirksapotheken lädt Karl Lauterbach in ihre Apotheke ein, „er hat unübersehbar Fortbildungsbedarf“, sagt sie dazu. Das Lieferengpassgesetz, die Gesundheitskioske, die „heimliche Cannabis-Wende im Gemeinsamen Bundesausschuss“ und der Warntext in der Medikamentenwerbung würden zeigen, „dass er keine Ahnung hat“.

Nach der Verkündung des Entwurfs für das Lieferengpassgesetz hatte Abda-Präsidentin Gabriele Overwiening dem Minister Missachtung und Misstrauen gegenüber Apotheker:innen vorgeworfen – dem stimmt Dolfen zu. „Aber noch gravierender ist die Ahnungslosigkeit, die in seinen aktuellen Projekten unübersehbar wird“, ergänzt sie.

Sie wollte ihm daher bei einem Besuch gerne aufzeigen, „wie aufwendig eine einzige Recherche ist“, wenn Patient:innen ein Arzneimittel benötigen, das aktuell nicht lieferbar ist. Auch würde sie ihn gerne fragen, warum bei den Gesundheitskiosken Apotheken außen vor sind, obwohl es um „niedrigschwellige Gesundheitsberatung“ geht.

Warntext live aufsagen

Als Inhaberin zweier Apotheken mit dem Schwerpunkt Medizinal-Cannabis kritisiert die Expertin für medizinisches Cannabis auch die vorgeschlagenen Änderungen der Arzneimittel-Richtlinie zur Cannabis-Therapie. Sollten diese umgesetzt werden, würde die Therapie mit Cannabisblüten für viele Patient:innen nicht mehr möglich sein – sie wolle ihn fragen, „ob er die heimliche Absage der Krankenkassen an Cannabis-Blüten-Therapie genau so heimlich unterstützt“.

Im Lieferengpassgesetz wurde auch die Änderung des Pflichttextes „Fragen Sie ihren Arzt oder Apotheker“ angekündigt, dieser soll in Zukunft „Fragen Sie ihren Arzt oder ihre Ärztin oder in ihrer Apotheke“ lauten. Dies möge er bitte live aufsagen, so Dolfen, und ausprobieren, Kolleg:innen „mit ,Apotheke‘ anzusprechen, während Ärztin oder Arzt Personen sind, die ein Geschlecht haben.“

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