Linke

Versandhandel: Zu nah an illegal

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Berlin -

Die Linke ist kein großer Freund von Versandapotheken. In ihrem Wahlprogramm plädiert die Partei sogar für eine Abschaffung des Versands von Rx-Arzneimitteln. Zur Bundestagswahl hat der Bundesverband Deutscher Versandapotheken (BVDVA) trotzdem zehn Wahlprüfsteine geschickt. Die Linke sieht im Versandhandel jedoch keine Lösung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung.

Die Versorgung soll laut Linkspartei wohnortnah erfolgen. Dafür sei ein persönliches Gespräch unerlässlich. Nur dadurch könne der Apotheker auf einzelne Patienten eingehen und die Kommunikation patientenindividuell gestalten.

Aktive und passgenaue Nachfragen müssten selbstverständlich sein. „Diesem Anspruch kann der Versandhandel systembedingt nicht gerecht werden“, so die Linkspartei.

Die Bestellung über Versandapotheken ist demnach „zu unpersönlich“. Außerdem sei für Patienten die „Nähe zum illegalen Versandhandel“ zu groß. Die Linke will laut eigenen Angaben eine „qualitativ hochwertige Arzneimittelversorgung“ sicherstellen und den heilberuflichen Charakter des Apothekerberufs stärken.

Auch das Argument einer ergänzenden Versorgung lässt die Partei nicht gelten: „Wenn aber der Versandhandel gerade die Versorgung in ländlichen Regionen unterstützen soll, erhalten gerade die dort ansässigen Apotheken Konkurrenz“, so die Partei. Der Versorgungssicherheit diene das nicht.

Die Linke begrüßt in ihrer Antwort an den BVDVA außerdem die Erweiterungen der Apothekenbetriebsordnung (ApBetrO) bezüglich der Beratung. Demnach müssen Versandapotheken ihre Kunden darauf hinweisen, dass sie bei der Bestellung eine Telefonnummer angeben müssen. Allerdings gibt es laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) für Versender keine Beratungspflicht.

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