Ärztefunktionäre

KV-Chefs verdienen wieder mehr

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Berlin -

Ungeachtet der internen Querelen und der Vorwürfe wegen undurchsichtiger Immobiliengeschäfte konnten sich auch 2015 einige Chefs der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) wieder über Gehaltserhöhungen freuen. Top-Verdiener ist und bleibt KBV-Chef Dr. Andreas Gassen. Seine Bezüge sind 2015 um 4770 Euro auf 336.192 Euro gestiegen. Das geht laut Ärztezeitung aus einer Pflichtveröffentlichung im Bundesanzeiger hervor.

Gassens Vorstandskollegin Regina Feldmann erhielt ein Gehaltsplus von 7896 Euro und damit eine Jahresvergütung von 324.066 Euro. Damit verdienen die Ärztefunktionäre beispielsweise deutlich mehr als Bundeskanzlerin Angela Merkel, die mit circa 270.000 Euro Jahreseinkommen nach Hause geht. Zum weiteren Vergleich: Dr. Jens Baas erhielt als Chef der Techniker Krankasse TK 2014 297.000 Euro Dr. Doris Pfeiffer, Chefin des GKV-Spitzenverbands, verdiente 242.500 Euro. Die Zahlen für 2015 werden in Kürze veröffentlicht.

Unter den regionalen KV-Chefs bleibt Dr. Wolfgang Krombholz in Bayern Spitzenverdiener mit 279.582 Euro plus einer Fahrtkostenerstattung von 8640 Euro. Sein Gehalt legte im abgelaufenen Jahr laut Ärztezeitung um 6813 Euro im Vergleich zu 2014 zu, gleiches galt für seinen Stellvertreter Dr. Pedro Schmelz.

Unverändert geblieben sind die Bezüge von Sachsens KV-Chef Dr. Klaus Heckemann. Sein Grundgehalt liegt wie 2014 bei 264.000 Euro. Der Stellvertreterposten wurde Dr. Claus Vogel wie im Jahr zuvor mit 240.000 Euro dotiert.

Konstant geblieben sind die Bezüge der weiteren KV-Chefs. Sie liegen zwischen 222.000 Euro und 262.500 Euro.

Schon vor zwei Jahren war öffentlich über Köhlers Gehalt diskutiert worden. Der damalige Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) hatte die geplante Erhöhung auf 350.000 Euro Jahresgehalt kritisiert. Die KBV hatte daraufhin eine Anpassung vorgenommen, das Gehalt soll trotzdem 320.000 Euro betragen haben. In die Schlagzeilen geraten war Köhler zudem wegen seiner Rentenbezüge von 270.000 Euro jährlich.

Als Reaktion auf die öffentliche Diskussion über die Einkommen der Ärztefunktionäre und Krankenkassenchefs ging die Bundesregierung in die Offensive. Seit 2013 müssen die Vorstände der Kassen und andere Verbandsfunktionäre im Gesundheitssystem ihre Verträge und Einkommen offenlegen.

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