Inflationsausgleich

Ärzte fordern 3,5 Milliarden Euro

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Berlin -

In ihren Forderungen nach einem höheren Honorar beziehen sich die Apotheker auf den Inflationsausgleich und Kostensteigerungen aus den letzten acht Jahren. Auch die Ärzte wollen nun mehr Geld. Die Argumente der Mediziner sollten den Apothekern bekannt vorkommen – nicht aber die Beträge: „Die KBV fordert einen seit 2008 angefallenen Inflationsausgleich von 3,5 Milliarden Euro. Dieser Betrag ist notwendig, allein um die gestiegenen Betriebskosten und die Inflation seit 2008 auszugleichen“, sagte Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV).

 

Konkreter Anlass der Forderung sind Gespräche zwischen der KBV und dem GKV-Spitzenverband über die Honorierung der ärztlichen Leistungen im kommenden Jahr. Laut KBV wollen die Kassen weniger Geld für die ambulante zur Verfügung stellen.

„Das ist in der gegenwärtigen Situation absolut unverständlich. Ein rigider Sparkurs ist nicht nur verantwortungslos gegenüber den Patienten, sondern steht auch im Widerspruch zum Gesetz“, so Köhler. Durch die stetig steigenden Betriebskosten und die Inflation sei es bereits 2010 zu einem „Investitionsstau“ von zwei Milliarden Euro gekommen.

Aus Sicht des KBV-Chefs ist insbesondere die ärztliche Versorgung auf dem Land gefährdet: „Patienten müssen immer weitere Wege zu ihrem nächsten Arzt zurücklegen. Für junge Mediziner sind solche Forderungen der Kassen ein verheerendes Signal, womit sie umso mehr von einer Niederlassung in ländlichen Regionen zurückschrecken“, so Köhler.

Erst zu Beginn dieses Jahres war das Versorgungsstrukturgesetz (VStG) in Kraft getreten, mit dem finanzielle Anreize für Landärzte geschaffen wurden. Seitdem können die Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) selbst über die genaue Verteilung der Ärztehonorare entscheiden und nicht mehr mit den Kassen verhandeln.

 

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