Onkologie

Xalkori: Endgültig zugelassen

, Uhr
Berlin -

Das Krebsmedikament Xalkori (Crizotinib) von Pfizer hat im November von der EU-Kommission eine reguläre Zulassung für die Behandlung des fortgeschrittenen Anaplastische-Lymphom-Kinase (ALK)-positiven und des fortgeschrittenen Proto-Oncogene-1-Rezeptor-Tyrosinkinase (ROS1)-positiven nicht-kleinzelligen Lungenkrebs (NSCLC) ab der Erstlinie erhalten. Crizotinib ist damit das einzige Medikament in der EU für die zielgerichtete Therapie beider Bronchialkrebserkrankungen.

Crizotinib ist ein Arzneistoff aus der Pfizer-Forschung, der 2010 erstmals vorgestellt wurde und 2012 unter dem Handelsnamen Xalkori zur Behandlung von speziellen Formen des Bronchialkarzinoms auf den Markt kam. Der Tyrosinkinase-Inhibitor hatte eine bedingte Zulassung für die Behandlung von vorbehandelten Patienten mit ALK-positivem fortgeschrittenen NSCLC; im November 2015 folgt die Erstlinienbehandlung der Erkrankung. Zuletzt kam die Behandlung des fortgeschrittenen ROS1-positiven NSCLC dazu.

Die Entscheidung beruht auf Daten einer Studie zum Gesamtüberleben von vorbehandelten ALK-positiven NSCLC-Patienten, bei der Xalkori mit einem Standardchemotherapeutikum verglichen wurde. Das Ergebnis war in beiden Studiengruppen ähnlich: Xalkori-Patienten hatten ein medianes Gesamtüberleben von 21,7 Monaten und die Patienten mit der Standardtherapie von 21,9 Monaten.

Crizotinib hemmt ALK, die bei den betroffenen Patienten mit Bronchialkarzinomen überaktiv ist und somit für die Bildung und das Wachstum von Krebszellen sorgt. Der Wirkstoff führt zum programmierten Zelltod der Tumorzellen. Zusätzlich hemmt Crizotinib die Phosphorylierung von ROS1. Xalkori ist als Kapsel auf dem Markt. Patienten nehmen zweimal täglich eine Kapsel zu 250 mg ein. Die Einnahme erfolgt mit oder ohne Nahrung vorzugsweise mit Wasser. Auf Grapefruitsaft sollte verzichtet werden, da er die Crizotinib-Plasmakonzentration erhöhen kann.

Vor der Behandlung mit dem Wirkstoff ist ein zuverlässige Bestimmung des ALK- oder des ROS1-Status notwendig, um eine erfolgreiche Therapie durchführen zu können. Verschiedene Nebenwirkungen wie Leberschädigungen, Magen-Darm Beschwerden, Bradykardie und Verlust des Sehvermögens können während der Therapie mit Xalkori auftreten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema

APOTHEKE ADHOC Debatte