Antidiabetika

Takeda bringt neues Gliptin

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Berlin -

Basierend auf dem Wirkstoff Alogliptin bringt Takeda gleich drei neue

Antidiabetika auf den Markt: das Monopräparat (Vipidia) sowie die

Kombinationen mit Metformin (Vipdomet) beziehungsweise Pioglitazon

(Incresync). Die EU-Kommission erteilte nach entsprechender Empfehlung

der europäischen Arzneimittelagentur EMA jetzt die Zulassungen.

Alogliptin ist ein DPP4-Inhibitor und hemmt den Abbau von Glucagon-Like-Peptid (GLP-1), das unter anderem die Insulinproduktion und -freisetzung fördert, die Glucagon-Produktion drosselt und die Magenentleerung verzögert. Die Insulinausschüttung wird damit nur nach der Nahrungsaufnahme gesteigert – Hypoglykämien kommen damit seltener vor.

In Studien wurde Alogliptin an mehr als 11.000 Patienten über bis zu vier Jahre getestet; in zwei Studien werden derzeit auch die kardiovaskulären Risiken geprüft. In der Dosierung von 25 mg einmal täglich zeigte Alogliptin eine bessere glykämische Kontrolle und weniger hypoglykämische Episoden als der Sulfonylharnstoff Glipizid. Noch besser waren die Ergebnisse für die Kombinationen.

Häufigste Nebenwirkungen von Alogliptin sind Atemwegsinfektionen, Nasopharyngitis, Kopf- und Bauchschmerzen, Reflux und Hautausschlag.

Ob das Präparatin Deutschland überhaupt auf den Markt kommt, ist laut Takeda noch nicht entschieden. Allzu große Chancen rechnet man sich angesichts der Erfahrungen bei den Konkurrenzprodukten nicht aus: Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) hatte bereits bei Komboglyze (Saxaglitpin, Metformin) und Forxiga (Dapagliflozin) sowie bei der Bestandsmarktprüfung der Gliptine den Vergleich mit Glipzid nicht gelten lassen, weil der Wirkstoff in Deutschland seit fünf Jahren nicht mehr zugelassen ist.

In Deutschland sind bereits Präparate mit Sitagliptin (Januvia/Janumet, Xelevia/Velmetia), Saxagliptin (Onglyza/Komboglyze) und Vildagliptin (Galvus/Eucreas, Jalra/Icandra) auf dem Markt.

Als GLP-1-Analoga wirken Byetta/Bydureon (Exenatid, BMS/Lilly), Lyxumia (Lixisenatid, Sanofi) und Victoza (Liraglutid, Novo Nordisk). GlaxoSmithKline (GSK) steht mit Albiglutide bereits in den Startlöchern.

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