Stiftung Warentest

Potenzmittel: Mit Einschränkung geeignet

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Berlin -

Stiftung Warentest hat in der aktuellen Ausgabe Potenzmittel auf die Probe gestellt. Untersucht wurden Studien zur Wirksamkeit von Arzneimitteln in Tabletten-, Stäbchen- oder Spritzenform und bis auf das pflanzliche Präparat seien diese auch alle „mit Einschränkung“ zu empfehlen. Anwender sollten aber unbedingt auch mögliche Nebenwirkungen beachten.

Außerdem resümiert die Redaktion, dass die Mittel zwar rezeptpflichtig sind, aber selbst bezahlt werden müssten. Daher sei ein Preisvergleich angemessen. Laut Warentest schwankt der Preis nämlich zwischen 1,30 und 23 Euro pro Dosis erheblich.

Inzwischen suchten auch immer mehr jüngere Patienten nach Medikamenten bei Erektionsstörungen, weiß auch der von der Stiftung Warentest zitierte Urologe, Professor Dr. Hartmut Porst. Der Umgang sei heute damit schon ein viel offenerer als noch 1998. Dank Viagra wurde erstmals in der breiten Masse über die Problematik gesprochen. Dadurch wurde ersichtlich, dass diese viel mehr Männer betraf als erwartet.

Und das aus verschiedenen Gründen: „Bei den unter 40-Jährigen ist es meist psychogen, bei den über 40-Jährigen häufig organisch bedingt“, so der Urologe. Alternativen zu Viagra gibt es heute einige und auch andere Wirkstoffe, die eingesetzt werden. Und das sei auch eine Preisfrage bei 14 Euro pro Viagra-Tablette und knapp 4 Euro beim meistverkauften Generikum von 1A Pharma oder sogar nur 1,34 Euro pro Tablette bei Neuraxpharm.

Sildenafil: Kann helfen

Sildenafil, Avanafil, Tadalafil und Vardenafil können als PDE-Hemmer dafür sorgen, dass die Schwellkörper des Penis länger mit Blut gefüllt bleiben. Erfüllen die Patienten die nötigen Voraussetzungen, kann hier also geholfen werden. Vorsicht ist aber bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und entsprechenden wechselwirkenden Arzneimitteln geboten. Die verschiedenen Präparate der Hersteller im Bereich der PDE-Hemmer werden daher von der Stiftung Warentest alle gleichermaßen mit „mit Einschränkung geeignet“ gewertet und lediglich nach Preis differenziert.

Mehr Vorsicht sei beim Wirkstoff Alprostadil geboten, der per Spritze oder Stäbchen direkt am Penis appliziert wird. Es könne bei Präparaten wie Muse (Meda) oder Caverject Impuls (Pfizer) zu schmerzhaften Dauererektionen kommen. Anders als die PDE-Hemmer kommt der Wirkstoff bei geschädigten Nervenbahnen als Ursache für die erektile Dysfunktion zum Einsatz.

Alternativen und echte Alternativen

Komplett ungeeignet seien aber nur die freiverkäuflichen „Wundermittel“ so die Experten der Stiftung Warentest. So sei zum Beispiel die Wirksamkeit des Naturheilmittels Yohimbin (gewonnen aus der afrikanischen Yohimbe-Baumrinde) nicht ausreichend nachgewiesen und „allenfalls ein Therapieversuch“, wenn die wirksamen Arzneimittel nicht die geeignete Wahl sind.

Abschließend geht die Verbraucherzeitschrift noch auf eine nicht-medikamentöse Alternative ein, die sonst eher frischgebackenen Müttern ans Herz gelegt wird: Auch Beckenbodentraining kann bei erektilen Dysfunktionen helfen.

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