Süddeutschland

Mehr Infektionen mit Hantavirus

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München/Stuttgart -

Infektionen mit dem Hantavirus haben in diesem Jahr in Süddeutschland wieder stark zugenommen. Insgesamt steckten sich in Bayern 366 Menschen (Stand: 26. November) mit der durch Mäuse übertragenen Viruserkrankung an. Das sind 13 mal so viele Betroffene wie im Vorjahreszeitraum, wie das Robert Koch-Institut auf Anfrage mitteilte. Die meisten Menschen infizierten sich im Frühjahr und Sommer; das Virus verbreitete sich vor allem in den Landkreisen des Bayerischen Waldes. In Baden-Württemberg infizierten sich 928 Menschen mit dem Virus (Stand: 12. Dezember). Im selben Zeitraum waren es 2016 gerade mal 77 Fälle.

Das Virus wird hierzulande vor allem über die Rötelmaus übertragen, von Mensch zu Mensch sind die hiesigen Viren nicht übertragbar. Die Hantaviren werden über den Speichel, Kot oder Urin meist eingeatmet, zum Beispiel mit aufgewirbeltem Staub. Deswegen infizieren sich die Menschen laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) besonders bei Arbeiten in der Forstwirtschaft, der Gartenarbeit und beim Reinigen von Schuppen und Ställen. Grund für die vielen Fälle in diesem Jahr ist die gute Nahrungsgrundlage der Tiere: „Wenn die Mäuse viele gute Nahrungsquellen wie Bucheckern haben, gibt es mehr Mäuse und mehr Erreger“, sagt Susanne Glasmacher vom Robert Koch-Institut (RKI).

Erkrankte leiden meist an plötzlich einsetzendem Fieber; dazu kommen grippeähnliche Beschwerden wie Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Auch Husten, Kreislaufstörungen und Nierenversagen können die Folge sein. Seit Beginn der Meldepflicht im Jahr 2001 schwanken die Zahlen von Jahr zu Jahr stark. In diesem Jahr waren es in Bayern fast so viele Fälle wie 2012. In dem Rekordjahr infizierten sich in Bayern 438 Menschen mit dem Virus.

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