Körperverletzung

Zocker betäubt Freundin mit Schlafmittel

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Berlin -

Ein 23-jähriger Computerspiel-Fan hat seine Freundin mit einem Schlafmittel betäubt, um in Ruhe zocken zu können. Wegen seines Geständnisses vor dem Amtsgericht Castrop-Rauxel fiel das Urteil milde aus: Der Richter verhängte eine Geldstrafe von 50 Tagessätzen à zehn Euro.

An betreffendem Abend im vergangenen August habe er sich einen Freund zum gemeinsamen Computerspielen eingeladen, berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ). Als seine Freundin nach ihrem Feierabend gegen 22 Uhr nach Hause kam, taten sich hinsichtlich der Abendgestaltung Meinungsverschiedenheiten auf. Um seinen Gast nicht ausladen zu müssen, habe der Mann seiner damaligen Freundin dann vier bis fünf Tropfen eines Schlafmittels in ihren Tee gemischt, gab er vor Gericht zu.

Seine eigene Dosis habe bei der zehnfachen Menge gelegen, erklärte der Mann. Für die Freundin reichte aber offenbar deutlich weniger. Sein Missbrauchsproblem sei auch ein Grund für die spätere Trennung gewesen.

Sie habe bis zum nächsten Mittag geschlafen, erzählte die 24-Jährige vor Gericht. Auf dem Weg zur Arbeit sei sie im Auto immer wieder weggenickt. Ihr Freund hatte ihr bereits am nächsten Tag seine Maßnahme gebeichtet. Ein Gutachten, das anhand einer Haaranalyse erstellt wurde, belegte darüber hinaus, dass sie die Tropfen tatsächlich einmalig zum maßgeblichen Zeitpunkt eingenommen hatte.

Laut WAZ räumte der Richter ein, dass der lange und tiefe Schlaf der Freundin zwar keine Schmerzen verursacht habe. Dennoch sei die Verabreichung des Schlafmittels ohne ihr Wissen als vorsätzliche Körperverletzung zu bewerten. Der Angeklagte zeigte Reue und hat offenbar auch Pläne für seine Zukunft: Sein Drogenproblem habe er seit zehn Monaten im Griff, bald werde er eine Ausbildung beginnen.

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