Gentechnik

Frankreich will Genmais verbieten

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Nach einer alarmierenden Studie über krankmachenden Genmais bei Ratten erwägt die französische Regierung ein Verbot des Lebensmittels. Sollten sich die gesundheitlichen Gefahren bestätigen, werde sich Frankreich auf europäischer Ebene für ein Verbot genveränderter Pflanzen einsetzen, sagte Premierminister Jean-Marc Ayrault.

Nach Veröffentlichung der Studie habe man sofort die französischen und die europäischen Behörden für Lebensmittelsicherheit angerufen, sagte Ayrault. Französische Forscher hatten zwei Jahre lang Ratten mit dem in Europa zugelassenen Genmais der Sorte NK 603 des Agrarkonzerns Monsanto gefüttert. Bei den Tieren entwickelten sich Tumore, Leber- und Nierenschäden.

Ein Sprecher von Monsanto Deutschland sagte, man werde diese Studie eingehend prüfen. Danach „werden wir die Erkenntnisse öffentlich kommentieren.“ Der Mais ist in Europa zugelassen, wird nach Expertenangaben von der europäischen Lebensmittelindustrie jedoch gemieden, weil die genetische Veränderung extra ausgewiesen werden muss.

Nach Auskunft der Europäischen Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA ist die Mais-Sorte NK 603 in der EU nicht zum Anbau, aber als Rohstoff zur Verarbeitung unter anderem in der Lebensmittelindustrie zugelassen. Zu der Studie wollte die Behörde zunächst jedoch nichts sagen, weil sie noch geprüft werde. Auch das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) und das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wollten sich vor einer genauen Analyse der Genmais-Studie nicht dazu äußern.

 

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