Keine politischen Fortschritte

E-Rezept-Befürchtung: „Da kommt eine riesige Retax-Welle“

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Berlin -

Die Situation der Apotheken ist nach wie vor prekär. Trotzdem feiere Gabriele Overwiening, Abda-Präsidentin, politische Fortschritte, wo gar keine sind, stellt Dominik Herzog klar: „Ich würde mir insgesamt mehr Sicherheit von der Abda wünschen, ein Statement, wie von der Präsidentin zum neuen Jahr kam, ist kontraproduktiv. Ein einjähriger Retaxschutz des E-Rezeptes wäre ein Anfang“, so der Jungunternehmer. Im Alter von 28 Jahren hat er erst im April vergangenen Jahres die Herzog-Apotheke in Neckargemünd eröffnet und wünscht sich trotz guter digitaler Aufstellung seiner Apotheke noch eine Schonfrist.

Seinen Beruf übe er mit Herz und Seele aus, so Herzog über sich selbst. Er sei am liebsten in seiner Apotheke. Trotz seiner Leidenschaft ärgert er sich momentan über die Abda: konkret über das Video-Statement von Frau Overwiening. „Sie feiert da meiner Meinung nach politische Erfolge, wo gar keine sind.“ Sie hätte den Apothekern und Apothekerinnen mehr Sicherheit bieten müssen: „Ein Retaxschutz der E-Rezepte für das Jahr 2024 wäre sinnvoll gewesen“, so Herzog.

Denn: „Ich sehe da eine riesige Retax-Welle auf uns zukommen. Wir hätten deutlich mehr Rückgrat der Abda gebraucht. Overwiening geht viel zu wenig gegen die Gesundheitspolitik von Karl Lauterbach vor“, so der Inhaber. Dabei sei man insgesamt digital sehr gut aufgestellt und grundsätzlich für das E-Rezept: „Ein großer Vorteil ist beispielsweise, dass Rezepte, die ohne Beanstandungen an der Kasse bearbeitet werden können, nicht nochmal durch die Rezeptkontrolle müssen. Das spart Zeit“, so Herzog.

Gleichzeitig sehe er aber auch die Schwierigkeiten, die gerade ältere Menschen haben: „Patient:innen kommen mit der elektronischen Gesundheitskarte und sind mitunter traurig oder richtig schockiert, dass sie Verordnungen gar nicht sehen können. Sie sind überfordert damit, sich Apps und Pins zu besorgen und alles ins Handy einzupflegen.“ Für die Zeit, in der sich bei Patient:innen, Arztpraxen und Apotheken alles noch einspiele zur E-Rezept-Thematik, bräuchte es besondere Unterstützung und Retaxsicherheit von der Standesvertretung, so Herzog.

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