Krankenhausapotheken

Zu wenig Klinikapotheker auf Station

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In Krankenhausapotheken entstehen knapp 6 Euro Personalkosten pro 100 Euro Umsatz. Nur 15 Prozent dieser Kosten entfallen auf pharmazeutische Dienstleistungen. Mehr als ein Drittel wird für die Logistik aufgewendet, 23 Prozent für die Herstellung von Arzneimitteln. Das geht aus einer Umfrage hervor, die das Masem Research Institut im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Krankenhausapotheker (ADKA) durchgeführt hat.

„Der Anteil der logistischen Prozesse im Krankenhaus ist noch immer zu groß. Die Nähe zu Patienten und Ärzten dagegen noch nicht groß genug“, kommentierte ADKA-Vizepräsident Holger Hennig die Ergebnisse gegenüber APOTHEKE ADHOC. Das Personal sei zu oft in der Apotheke und zu selten auf Station, so Hennig. Laut Studie gibt es nicht einmal in jedem fünften deutschen Krankenhaus einen Apotheker auf Station, in vier von zehn Klinken gehen Pharmazeuten wenigstens mit zur Visite.

Laut Hennig verfügen deutsche Klinikapotheken im europäischen Vergleich noch immer über zu wenige Ressourcen. Rein rechnerisch kommt in Deutschland auf 100 Betten eine Vollzeitstelle, davon 0,3 Apotheker. „Bei der Arzneimitteltherapiesicherheit befinden wir uns scheinbar noch in den 70ern“, so Hennig.

Zu den pharmazeutischen Dienstleistungen zählen neben der Information über Arzneimittel, Stationsbegehungen oder das Mitarbeiten in der Arzneimittelkommission auch das Erstellen klinischer Studien: Zwei von drei Klinikapotheken betreuen laut Umfrage mindestens eine Studie pro Jahr; der Durchschnitt liegt bei sechs klinischen Studien. Drei von vier Krankenhausapothekern sind als Dozenten tätig.

An der Untersuchung haben die Leiter von 121 der 439 deutschen Klinikapotheken teilgenommen. Die Ergebnisse sind in der Zeitschrift „Das Krankenhaus“ erschienen.

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