Irland

Apotheker: OTC-Switch ausweiten

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Berlin -

Apotheker in Irland wollen bestimmte Rx-Arzneimittel auch ohne Rezept abgeben dürfen. Der irische Apothekerverband hat die Arzneimittelbehörde HPRA aufgefordert, mehr Medikamente als geplant aus der Rezept- in die Apothekenpflicht zu entlassen. Die HPRA hatte im Juli den OTC-Switch für eine Reihe von Wirkstoffen angekündigt.

Die HPRA hatte eine Liste von zwölf Wirkstoffen und Kombinationen veröffentlicht, die aus der Rezeptpflicht entlassen werden sollen. Darunter sind etwa Azelastin, Diclofenac, Felbinac, Penciclovir, Rabeprazol, Sumatriptan, Tioconazol und Triamcinolon. Insgesamt sind 34 Fertigarzneimittel betroffen.

Der Apothekerverband nutzt die Ankündigung und fordert eine Ausweitung der Switches. „Apotheker sind die Arzneimittelexperten und Apotheken im Gesundheitssystem am besten zugänglich“, sagt Verbandschefin Kathy Maher. Durch einen erleichterten Zugang zu einer breiteren Palette von Medikamenten könnten viele Patienten ihre Gesundheit im Rahmen der Selbstmedikation und mit Hilfe eines Gesundheitsberaters sicher verwalten.

„Apotheker sind einzigartig positioniert, um bei leichten Erkrankungen zu beraten. Auch tragen sie der Regierungsstrategie Rechnung, indem sie Patienten unterstützen, die Behandlung ihrer chronischen Krankheit besser zu steuern“, so Maher. „Wir fordern daher, dass mehr Medikamente ohne Rezept erhältlich gemacht werden.“

Schon seit Jahren fordert der Apothekerverband, etwa Chloramphenicol-Augentropfen und -Salben zur Behandlung bakterieller Bindehautentzündungen, Fluconazol-Tabletten oder -Kapseln gegen Soor sowie Acetylsalicylsäure als Blutverdünner auch unabhängig vom Arzt abgeben zu dürfen.

Diese Medikamente könnten in Großbritannien und anderen Ländern direkt vom Apotheker abgegeben werden, so der Verband. „Es gibt keinen Grund, warum sie nicht auch für Menschen in Irland verfügbar sein sollten“, so Maher.

Seit 2011 entscheidet bei der HPRA ein Ausschuss über die rechtliche Einordnung von Medikamenten, der mit Vertretern verschiedener Interessengruppen besetzt ist. 2013 gab das Gremium erstmals Empfehlungen für eine Umstrukturierung. Künftig sollen weitere Wirkstoffe überprüft werden. Zudem werde perspektivisch untersucht, welche Arzneimittel auch aus der Apothekenpflicht entlassen werden könnten.

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