NFC-Verfahren für Plattform

Gesund.de plant E-Rezept-Funktion

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Berlin -

Nicht nur die Versender, sondern auch Lieferdienste und Plattformbetreiber sind auf ein elektronisches Verfahren zur Übermittlung von E-Rezepten angewiesen. Denn der derzeit am häufigsten genutzte Weg mittels Einstecken der elektronischen Gesundheitskarte (eGK) funktioniert auf Distanz nicht. Die Gematik hat eine entsprechende Spezifikation angekündigt, auch Gesund.de will auf dieser Grundlage ein eigenes Verfahren an den Start bringen.

Seit Herbst arbeite man an der technischen Anschlussfähigkeit der eigenen App für das NFC-eGK-Verfahren, sagt Geschäftsführer Maximilian Achenbach. „Wir haben die Überlegungen der Gematik zum neuen Einlöseweg von Anfang an ernst genommen und uns mit der Konzeption einer Lösung beschäftigt. Wir werden sicherstellen, dass E-Rezepte mit der eGK digital über Gesund.de an die Vor-Ort-Apotheke geschickt werden können.“

Versicherte müssen ihre NFC-fähige eGK auf das NFC-fähige Telefon halten. Dann erfolgt automatisch die Aufforderung, die letzten sechs Ziffern der Kartennummer einzugeben. Sobald dies geschehen ist, können die Patienten über die App ihre E-Rezepte einsehen und in den Warenkorb legen. Entwickelt wurde das Verfahren ursprünglich vom Branchenverband EAEP (European Association of E-Pharmacies).

Und auch wenn es noch keine Spezifikation gibt, plant Gesund.de schon für Januar und Februar dazu eine Informations- und Kommunikationskampagne. Denn auf Dauer ließen die Versender nicht ausgrenzen; Patient:innen bekämen weitere Optionen, wie sie ihre Rezepte einlösen, so die Argumentation.

Noch dominiert das eGK-Verfahren mit einem Anteil von 78 Prozent, wie eine Umfrage von Gesund.de unter 247 Apotheken ergeben hat. Damit habe sich dieses Verfahren vorerst im Versorgungsalltag als dominanter Einlöseweg durchgesetzt.

Besonders relevant sei das Thema für die Apotheken aber vor dem Hintergrund des exponentiellen Wachstums der E-Rezepte: Mit mehr als 4 Millionen eingelösten E-Rezepten betrug die Steigerung von Oktober zu November bereits 128 Prozent. „Wenn der Trend anhält, gibt es bereits Ende Q1/2024 mehr E-Rezepte als Muster 16-Verordnungen“, so Achenbach.

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