Im November wurden in Bremen 1,75 Millionen FFP2-Masken kostenlos an Risikogruppen verteilt. Diese Aktion lief über die Apotheken des Stadtstaates. Tübingen wählt jetzt einen anderen Weg: Dort verteilen Sozialstationen FFP2-Masken an bedürftige Personen.
„Allen Bürgerinnen und Bürgern mit kleinem Geldbeutel, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf bei einer Ansteckung mit dem Coronavirus haben, stellt die Universitätsstadt Tübingen kostenlose FFP2-Masken zur Verfügung“, teilte die Stadt von Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) mit. Die Verteilung läuft seit dem 7. Dezember: „Alle Nutzerinnen und Nutzer der Tübinger Tafel, die über 65 Jahre alt sind oder aufgrund Erkrankungen ein erhöhtes Risiko haben, bekommen in dieser Woche jeweils fünf Masken ausgehändigt, sodass gewechselt werden kann.“
Menschen mit geringem Einkommen seien von den Corona-Einschränkungen besonders betroffen. Der Kauf von Schutzmasken falle bei ihnen ganz anders ins Gewicht. „Deshalb braucht es hier ein besonderes Schutzkonzept“, sagt Bürgermeisterin Dr. Daniela Harsch. „Die FFP2-Masken sollen helfen, dass diese Menschen gesund über den Winter kommen. Es geht um ältere ärmere Menschen, um Wohnungslose, um Suchtkranke, um alle, die besonders gefährdet sind“, ergänzt Elisabeth Stauber, Leiterin des städtischen Fachbereichs Soziales, der die Maskenverteilung organisiert. „Mehr als 3000 Erwachsene in der Stadt haben eine KreisBonusCard. Darunter sind sicher viele Menschen mit erhöhtem Risiko.“
Neben der Tübinger Tafel geben weitere soziale Träger und Vereine die Masken an Hilfesuchende aus, unter anderem die Aids-Hilfe und der Kontaktladen der Drogenhilfe. Ab Mitte Dezember können Bedürftige Masken auch bei der Wohnungslosenhilfe, den städtischen Fachabteilungen Soziale Hilfen sowie Hilfen für Geflüchtete, dem Sozialforum, der Lebenshilfe Tübingen, der Beratungsstelle für ältere Menschen, dem Pflegestützpunkt, der Bahnhofsmission, der Bruderhaus-Diakonie, dem Dornahof, der Vesperkirche der Eberhardsgemeinde und der katholischen Kirche St. Johannes erhalten. Das Diakonische Werk und die Stadtteiltreffs wurden ebenfalls angefragt, Masken an Bedürftige weiterzugeben. Bei Bedarf erfolgt eine zweite Verteilung zu einem späteren Zeitpunkt.
APOTHEKE ADHOC Debatte