Kühl lagern

Arzneimittel: Mit Insulin & Co in den Urlaub

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Berlin -

Sommerzeit ist auch Reisezeit. Für Diabetiker:innen oder chronisch Kranke kann das schnell zur Herausforderung werden. Außentemperaturen von 30 Grad und mehr lassen ungekühltes Insulin oder andere kühlpflichtige Medikamente schnell wirkungslos werden. Wie sollten Medikamente im Sommer oder im Urlaub gelagert werden?

An heißen Sommertagen sind nicht nur kühl zu lagernde Medikamente von Lagerungsproblemen betroffen. Denn auch Raumtemperaturen können ohne Klimaanlage schnell ansteigen. Es besteht die Gefahr, dass Temperaturgrenzen zu lange überschritten werden. Vorsorge ist deshalb das A und O: Werden Insuline & Co. transportiert, sollte die Dauer möglichst kurzgehalten werden: Denn sonst droht Wirkverlust.

Isoliertasche und Kühlakku

Nicht nur Insuline, sondern auch Augentropfen oder Antikörper-Präparate sind auf eine kühle Lagerung angewiesen. Die Anreise per Flug oder lange Autofahrten können schnell viele Stunden dauern, über die die Medikamente hinweg gekühlt werden müssen. Kommt es dann noch zu Verzögerungen, wird es zeitlich oft eng.

Für den Transport gut geeignet sind daher Isoliertaschen oder Styroporbehälter in Kombination mit Kühlakkus. Letztere sollten unbedingt in Papier oder Folie eingewickelt werden, damit die Verpackung nicht am Kühlelement festfrieren kann. Vor Ort sollte das Medikament dann schnellstmöglich in den Kühlschrank: Am besten eignet sich das Gemüsefach, da hier die Temperatur konstant bleibt. Sind keine Kühlmöglichkeiten vorhanden, so bieten einige Hersteller spezielle Kühltaschen an, die durch Befeuchtung die Kühlwirkung erzielen.

Handschuhfach und Wirkverlust

Bei Anreise mit dem Auto sind Handschuhfach, Armaturenbrett und Hutablage in jedem Fall der falsche Ort für den Transport. Besser: Arzneimittel unter dem Vordersitz oder unter dem Gepäck im Kofferraum aufbewahren. Letzteres hat sich vor allem bei längeren Fahrten bewährt.

Für die verschiedenen Darreichungsformen bergen die hohen Temperaturen auch unterschiedliche Risiken: Zäpfchen können beispielsweise schmelzen. Einmal geschmolzen, sollten sie nicht mehr verwendet werden – auch wenn sie später wieder fest werden. Bei Cremes kann es zu einer Phasentrennung kommen.

Bei Tabletten und Kapseln kann sich die Oberfläche durch Wärme und Feuchtigkeit verändern und aufquellen. Eine optimale Wirkstoffabgabe ist dann nicht mehr gesichert. Doch nicht immer sind die Schäden direkt sichtbar: Denn besonders kritisch sind auch zu heiß gewordene Asthmasprays. Die Sprühbehälter können sich sehr stark aufheizen: Es ist dann nicht mehr gewährleistet, dass die richtige Wirkstoffmenge abgegeben wird.

Achtung: Lebensgefahr

Zu starke Wärmezufuhr kann die Klebemasse von Pflastern verändern. Besonders bei wirkstoffhaltigen Pflastern besteht dann die Gefahr einer Veränderung der Freisetzungsrate: Sogenanntes dose dumping kann vor allem bei opioidhaltigen Pflastern eine lebensbedrohliche Überdosierung bewirken.

 

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