APOTHEKE ADHOC Umfrage

Apotheker wollen gehört werden

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Berlin -

In den vergangenen Tagen mussten sich die Apotheker mit Aut-idem- und BfarM-Liste rumschlagen und auch noch Kritik vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) und dem GKV-Spitzenverband einstecken. Die meisten haben genug davon und wollen sich zur Wehr setzen. Das geht aus einer Umfrage von APOTHEKE ADHOC hervor.

Mehr als vier von fünf Teilnehmern finden, dass es so nicht weitergeht. Man müsse endlich hörbar Position beziehen. Zu den Problemen, die entstanden waren, nachdem das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) 80 Zulassungen für nicht verkehrsfähig erklärt hatte, hatten sich immerhin ABDA-Präsident Friedemann Schmidt, der DAV-Vorsitzende Fritz Becker und BAK-Präsident Andreas Kiefer geäußert.

Zum plötzlichen Inkrafttreten der Aut-idem-Liste gab es hingegen kein öffentliches Statement aus der ABDA-Spitze. Nordrheins Kammerpräsident Lutz Engelen hatte moniert, dass weder die Software eingestellt noch Ärzte informiert worden seien. Trotzdem gab es vom G-BA-Chef Josef Hecken Schelte für die Apotheker: Er wirft ihnen vor, mit ihrer Kritik an der fehlenden Übergangsfrist die Patienten zu verunsichern.

Derweil fordert der GKV-Spitzenverband in einem Positionspapier die Abschaffung des Fremd- und Mehrbesitzverbots, die Stärkung von Versandapotheken und Tele-Assistenz für Filialapotheken. Damit könnte auf einen Pharmazeuten in der Filiale verzichtet werden. Aus Sicht der Kassen ist es ohnehin unsinnig, dass Filialen mit nahezu gleicher Ausstattung wie Hauptapotheken betrieben werden müssen.

Für manchen ist das zu viel auf einmal. Jeder sechste Teilnehmer an der Umfrage meint, man könne nur noch kapitulieren. Schließlich sei jetzt klar, dass Apotheken nicht mehr ernst genommen würden.

Dass die ABDA weiterhin ihre zurückhaltende Politik betreibt, können nur wenige nachvollziehen. Die Strategie der Standesvertretung, sich nicht mit Politik und Kassen anlegen zu wollen, findet nur ein Teilnehmer okay – statistisch sind das 0 Prozent.

5 Prozent der Teilnehmer meinen, „Augen zu und durch“ sei die richtige Art und Weise, mit den aktuellen Problemen umzugehen. Immerhin würden Apotheken genau dafür bezahlt.

An der Umfrage nahmen am 16. und 17. Dezember 2014 insgesamt 260 Leserinnen und Leser von APOTHEKE ADHOC teil.

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