Zika-Virus

Impfstoff kommt schneller als gedacht

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Berlin -

Brasilien und die USA kommen bei der Entwicklung eines Impfstoffes gegen das Zika-Virus schneller als gedacht voran. Im November sollen die ersten Tests an Affen und Mäusen starten. Wie der brasilianische Gesundheitsminister Ricardo Barros mitteilte, sei man bis zu den ersten Tests zunächst von zwölf Monaten ausgegangen, nun schaffe man das in neun Monaten. „Das ist eine Rekordzeit.“

Im Februar war vereinbart worden, dass die Universität Texas und das Institut Evandro Chagas im nordbrasilianischen Bundesstaat Pará gemeinsam einen Impfstoff gegen das primär von Mücken übertragene Virus entwickeln. Es kann bei einer Infizierung von Schwangeren schwere Schädelfehlbildungen bei den Babys zur Folge haben.

Der Impfstoff soll nach derzeitiger Planung als einmalige Dosis verabreicht werden und spätestens bis 2018 zur Verfügung stehen. Als erste sollen Frauen im gebärfähigen Alter die Impfung erhalten. Das brasilianische Gesundheitsministerium unterstützt die Entwicklung mit 10 Millionen Reais (rund 2,5 Millionen Euro). In Brasilien gab es seit Oktober 1384 bestätigte Fälle von Schädelfehlbildungen (Mikrozephalie) bei Babys - in 207 Fällen davon konnte eine Zika-Infektion nachgewiesen werden.

Zwar ist im südamerikanischen Winter die Aktivität der Moskitoart Aedes aegypti weit geringer als im Sommer, aber für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro, die vom 5. bis 21. August stattfinden, werden besondere Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Auch mit Blick auf die mögliche Übertragung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr wird im Olympischen Dorf zudem mit 450 000 Stück eine Rekordzahl an Gratis-Kondomen bereitgestellt.

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