Pharmahandelskonzerne

McKesson scheitert mit Celesio-Übernahme

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Berlin -

Die Übernahme von Celesio durch McKesson ist geplatzt. Der US-Großhändler konnte trotz der Einigung mit dem Hedgefonds Elliott und des erhöhten Angebots nicht wie geplant 75 Prozent der Aktien einsammeln. Der alte und neue Großaktionär Haniel will jetzt alle Optionen prüfen.

Es dürften nur ein paar Prozentpunkte gewesen sein, an denen der selbsternannte GlobalHealthcareLeader am Ende gescheitert ist. Zusammen mit dem 50-prozentigen Haniel-Paket und den knapp 17 Prozent der Aktien, die Elliott in den vergangenen Monaten eingesammelt hatte, war das Ziel für McKesson erreichbar nah.

McKesson-Chef John Hammergren sagte, man sei enttäuscht über das Scheitern des Übernahmeangebots. Nichtsdestotrotz habe man auch ohne Celesio ein gutes operatives Geschäft und eine gute Bilanz. „Wir sind gut aufgestellt und werden weiter nach Chancen suchen, um unser Geschäft durch gezielte Zukäufe zu stärken.“

Haniel-Chef Stephan Gemkow, sagte: „McKesson wäre ein sehr guter Partner für die weitere strategische Entwicklung von Celesio gewesen. Insofern ist es natürlich schade, dass das Übernahmeangebot gescheitert ist.“ Das Scheitern sei aber weder für Haniel noch für Celesio ein „Beinbruch“.

Der Stuttgarter Großhändler ist laut Gemkow „strategisch sehr gut aufgestellt“. „Wir bei Haniel können nun in Ruhe die Situation analysieren und alle Optionen prüfen.“ Gemkow verwies darauf, dass Haniel in den vergangenen Monaten seine Schulden deutlich zurückgefahren hat.

In Wirklichkeit ist das Scheitern für alle Beteiligten eine Katastrophe: McKesson steht unter Druck, nachdem sich Walgreens und AmerisourceBergen mit Alliance Boots zusammengeschlossen haben und Cardinal Health eine Einkaufspartnerschaft mit CVS Caremark gegründet hat.

Haniel wiederum wollte sich mit dem Verkauf von Celesio Luft verschaffen. Der Duisburger Familienclan war sogar bereit, auf einen Großteil seines Umsatzes zu verzichten. Die Metro-Aktie hatte zuletzt von den Verkaufsplänen profitiert. Elliott-Chef Paul Elliott Singer wiederum sitzt auf den Celesio-Aktien und -Anleihen, die er eigentlich zu Geld hatte machen wollen.

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