Lincare

USA: Betrugsvorwürfe gegen Linde-Tochter

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München/Clearwater -

Der Dax-Konzern Linde muss sich mit Betrugsvorwürfen gegen seine US-Tochter Lincare befassen. Eine ehemalige Mitarbeiterin des Medizindienstleisters beschuldigt das Unternehmen, falsche Abrechnungen ausgestellt zu haben, wie aus Dokumenten eines Bezirksgerichts in Florida hervorgeht. Die USA klagen deshalb gegen Lincare. Ein Linde-Sprecher sagte dazu am Donnerstag: „Es handelt sich um ein laufendes Verfahren, das wir nicht kommentieren.“

Der Klageschrift zufolge soll das US-Gesundheitssystem seit spätestens 2012 um zwei- oder gar dreistellige Millionenbeträge geprellt worden sein. Lincare bietet zum Beispiel Behandlungen von Patienten mit Lungenkrankheiten an.

Die Whistleblowerin wirft Lincare unter anderem vor, der öffentlichen Krankenversicherung Medicare Geräte für Sauerstofftherapien in Rechnung gestellt zu haben, die überhaupt nicht benötigt oder benutzt wurden. Mitarbeiter wurden der Klage zufolge dazu ermutigt, gegenüber Abrechnungsstellen falsche Angaben zu machen. Die USA fordern eine Strafe von 5500 bis 11.000 US-Dollar pro Verstoß plus die dreifache Schadenssumme, die den USA entstanden ist.

Der Münchner Konzern hatte Lincare 2012 für damals umgerechnet 3,7 Milliarden Euro übernommen. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Lincare laut Linde-Geschäftsbericht einen Überschuss von gut 240 Millionen Dollar. Das ist gut ein Fünftel des gesamten Linde-Gewinns.

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