Universität

Neue Pharmaziestudenten für Leipzig

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Berlin -

Das Ringen um die Pharmazie in Leipzig geht weiter. Ein Hoffnungsschimmer für das von der Schließung bedrohte Institut war die Landtagswahl im vergangenen Herbst. Die Koalitionspartner CDU und SPD hatten sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, auf den angekündigten Stellenabbau zu verzichten. Was das für die Uni Leipzig bedeutet, ist zwar noch nicht klar, immerhin werden im kommenden Wintersemester aber erneut 36 Pharmaziestudenten immatrikuliert.

2010 hatten CDU und FDP den Abbau von 1042 Stellen bis zum Jahr 2020 beschlossen. Die Uni Leipzig entschloss sich dafür, 21 Stellen im Pharmazie-Institut zu streichen und das Institut damit komplett zu schließen. Auch die Archäologie und die Theaterwissenschaft waren betroffen. Ende 2011 kündigte die Hochschule an, zum Wintersemester 2012/2013 keine neuen Pharmaziestudenten zu immatrikulieren. Wissenschaftsministerin Professor Dr. Sabine von Schorlemer (parteilos) plädierte für die Schließung des Instituts, Sozialministerin Christine Clauß (CDU) legte ihr Veto ein und wendete damit die Schließung ab.

Seitdem wird um das Pharmazie-Institut gestritten. Das Wissenschaftsministerium bestand auf den Stellenkürzungen, die Uni vor diesem Hintergrund auf der Schließung des Instituts und die Sozialministerin blieb bei ihrem Veto. Seit 2013 nimmt die Uni nur noch 36 statt wie zuvor rund 50 Studienanfänger auf. Die Fachschaft befürchtete, dass ihr Pharmazie-Institut sukzessive gestrichen werden soll.

Nach der Wahl sieht es für das Pharmazie-Institut etwas besser aus. Die neue Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange (SPD) hatte bereits Anfang des Jahres betont: „Der Freistaat will dem Bedarf an Apotheker-Nachwuchs Rechnung tragen und die Ausbildung sichern – dazu haben sich SPD und CDU im Koalitionsvertrag bekannt.“ Im Rahmen der Hochschulentwicklungsplanung 2025 werde man gemeinsam mit der Hochschule eine dauerhafte Lösung suchen.

Allerdings: Der von Schwarz-Gelb beschlossene Stellenabbau bis 2016 könne nicht gestoppt werden, so Holger Mann, Sprecher für Hochschule und Wissenschaft der SPD-Fraktion. Ab 2017 sollen dann allerdings 754 Stellen erhalten bleiben, die eigentlich schon abgeschrieben waren. Bis 2016 müssen aber noch 44 Stellen gestrichen werden.

Man kann also noch nicht davon sprechen, dass das Pharmazie-Institut bereits gerettet ist. Ob sich durch die Vereinbarung im Koalitionsvertrag grundsätzlich etwas für das Institut ändere, liege an der Uni, so Mann. Immerhin habe sich durch die Zusage von Stange, das Stellenstreichungsprogramm ihrer Vorgängerin zu stoppen, der Druck auf die Universität reduziert und es gebe nun neue Spielräume.

Die Universität selbst äußert sich noch zurückhaltend: „Es wird aller Voraussicht nach zum kommenden Wintersemester in alle in Frage stehenden Studiengänge noch einmal immatrikuliert (Pharmazie, Theaterwissenschaft, Klassische Archäologie).“ Aber: „Im Grundsatz hat sich nichts daran geändert, dass die Universität Leipzig die Sparvorgaben erfüllen und dazu die entsprechenden Stellenstreichungen vornehmen muss.“

Zumindest im Pharmazie-Institut werden aber im Herbst noch einmal 36 Studienanfänger immatrikuliert. Die Universität betonte im Januar allerdings auch noch einmal, dass das Institut perspektivisch geschlossen werden soll. „Wir werden daher weiter mit befristeten Stellen arbeiten und eine ordnungsgemäße Ausbildung sicherstellen“, sagte Rektorin Professor Dr. Beate Schücking. Dies sei möglich, da das Wissenschaftsministerium weitere Sondermittel zur Verfügung stelle.

Insgesamt ist damit derzeit das Betreuungsverhältnis im Pharmazie-Institut besser als zuvor – die Ausbildung aber auch teurer. Daher wurden bereits wieder Überlegungen aufgegriffen, die Pharmazieausbildung in Kooperation mit der Martin-Luther-Universität in Halle sicherzustellen. Das würde bedeuten, dass die Studenten womöglich zu Vorlesungen durch Mitteldeutschland pendeln müssen, denn auch Jena war als möglicher Kooperationspartner im Gespräch.

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