Mecklenburg-Vorpommern

Impfstoffe: Land schreibt zentral aus

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Berlin -

Üblicherweise sind es Krankenkassen, die Arzneimittel ausschreiben. Derzeit sucht aber das Landesamt für innere Verwaltung in Mecklenburg-Vorpommern (LaiV) für 22 Impfstoffe, zwei Arzneimittel zur Chemoprophylaxe und Verbrauchsmaterialien Rabattpartner. Die Verträge sollen von Januar kommenden Jahres bis Ende 2018 laufen.

Beliefert werden sollen das Landesamt für Gesundheit und Soziales sowie 18 weitere kommunale Gesundheitsämter in den sechs Landkreisen sowie den kreisfreien Städten Schwerin und Rostock. Bisher hatte das Gesundheitsamt die zentrale Beschaffung selbst organisiert. Über einzelne Apotheken wurden laut Carsten Pelzer, Geschäftsführer vom Apothekerverband Mecklenburg Vorpommern, die Impfstoffe bezogen.

Der geschätzte Gesamtwert der aktuellen Ausschreibung beträgt rund 1,6 Millionen Euro zuzüglich Mehrwertsteuer. Damit werde der öffentliche Bedarf an den empfohlenen Schutzimpfungen abgedeckt, so Kristin Hirche vom LaiV.

Die Ausschreibung umfasst den Dreifachimpfstoff gegen Diphterie, Tetanus und Pertussis, den Fünffachimpfstoff gegen Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis und Haemophilus influenzae Typ b sowie den Sechsfachimpfstoff gegen Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B.

Zudem sucht das Amt Lieferanten für den Zweifachimpfstoff Tetanus-Diphtherie, den Tetanus-Diphtherie-Poliomyelitis (inaktiviert)-Adsorbat-Impfstoff sowie Impfstoffe gegen Masern, Mumps und Röteln, Diphterie, Hepatitis A und B für Kinder und Erwachsene, gegen Humane Papillomviren (HPV) sowie gegen Meningokokken Serogruppe A, B und C.

Daneben können Hersteller auf Pneumokokken Konjugat- und Polysaccharid-Impfstoffe bieten, sowie auf Impfstoffe gegen Poliomyelitis, Rotavirus und Varizellen. Zwei weitere Lose lauten auf Rifampicin Sirup und „restliche Antibiotika-Verabreichungen“. Bis zum 4. November können die Hersteller ihre Angebote einreichen.

Voraussetzung ist, dass die Unternehmen ihren Arbeitnehmern zur Ausführung der Leistung einen Mindestlohn von 8,50 Euro Brutto zahlen. Laut dem LaiV ist diese Bedingung für alle Ausschreibungen im Land gesetzlich festgelegt.

Für die Impfstoffversorgung im Sprechstundenbedarf sind in Mecklenburg-Vorpommern weiterhin die Apotheken zuständig. Für Grippeimpfstoffe hat die AOK Nordost einen Vertrag mit Apothekern und Ärzten abgeschlossen.

Für Grippeimpfstoffe erhalten die Apotheker eine Pauschale von 7,75 Euro. Welches Vakzin sie abgeben, bleibt ihnen überlassen. Die Ärzte sind aufgefordert, die Impfstoffe generisch zu verordnen und möglichst früh ihre Bestellung aufzugeben.

Auf diese Weise können die Apotheker entweder selbst oder die D.S.C. Dienstleistungs-Service-Center GmbH, ein Tochterunternehmen des Berliner Apothekervereins, Preise mit den Herstellern verhandeln. Auf diese Weise konnten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern bislang Rabattverträge über Grippeimpfstoffe verhindert werden.

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