Ein dreistündiger Streik, während Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) per Videoschaltung beim Deutschen Apothekertag (DAT) auftritt. Diese Eskalationsstrategie hat sich noch nicht allen Kolleginnen und Kollegen erschlossen. Die Abda hat daher jetzt FAQ zur Aktion veröffentlicht.
Von 13 bis 16 Uhr sollen die Apotheken am kommenden Mittwoch zusperren und dem digitalen Auftritt von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) zuhören.
Lauterbach zur Rede zu stellen: „Ziel ist, dass der Minister nicht ausweichen kann. Wenn er nicht nur vor den DAT-Delegierten, also berufspolitischen Funktionären sprechen soll, sondern rund 160.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erklären muss, wie es in Zukunft mit ihren Berufen und der Patientenversorgung weitergeht, dann kann gerade ein SPD-Politiker nicht ohe Gesichtsverlust ausweichen“, so die Hoffnung der Abda.
Aus diesem Grund werde man den Minister direkt vor Beginn seiner Rede darauf hinweisen, dass ihm nicht „nur“ die Hauptversammlung zuhöre, sondern „das gesamte Apothekenwesen“.
Anders als beim Protesttag im Juni, als man öffentlich auf die zunehmend schwierige Situation der Apotheken aufmerksam machen wollte, sei die Stoßrichtung jetzt eine andere: „Es geht darum, den Minister dazu zu bringen, sich endlich zur Zukunft der Apotheke vor Ort zu positionieren.“
Weil die Aktion an die Abläufe beim Deutschen Apothekertag gebunden sei. „Um circa 13 Uhr hält die Abda-Präsidentin ihren Lagebericht, gegen 13:45 Uhr folgt dann die Rede des Ministers, möglicherweise wird anschließend noch mit den Delegierten diskutiert.“
Fragen, so sie denn von Lauterbach zugelassen werden, können nur vor Ort von den Delegierten gestellt werden. Die Abda will aber eine Umfrage durchführen, an der sich alle Apothekenteams direkt während oder kurz nach der Rede beteiligen können. „Ziel ist es, die Zufriedenheit der Apothekenteams mit den Aussagen des Ministers zu messen. Die Ergebnisse sollen noch vor Ort auf dem DAT, wenn möglich auch direkt dem Minister, vorgestellt werden.“
„Wird er keine Lösungen aufzeigen, die unseres Erachtens geeignet sind, das flächendeckende Apothekennetz zu sichern, werden weitere Protestaktionen folgen.“ Die Abda habe sich auf diesen Fall vorbereitet und werde dann die nächsten Maßnahmen verkünden. Klar sei aber auch, dass man ganz- oder mehrtägige Apothekenschließungen „sehr intelligent und gezielt“ einsetzen müsse: „Einen dauerhaften Protest dieser Art werden viele von uns nicht lange durchhalten können.“
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