Tumordiagnostik

PCR spürt Metastase-Zellen auf

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Forscher des Universitätsklinikums Leipzig haben ein Verfahren entwickelt, mit dem sie bei Kindern mit Nervenzelltumoren (Neuroblastom) eine einzige Krebszelle in über einer Millionen Körperzellen aufspüren können. Die Technik eigne sich zum Beispiel, um nach einer Therapie den Behandlungserfolg zu überprüfen und verbliebene Krebszellen ausfindig zu machen, erklären die Forscher um den Leipziger Kinderonkologen Professor Dr. Holger Christiansen im Fachblatt „The Journal of Clinical Investigation“. Dadurch ließen sich möglicherweise Rückfälle durch Tochtergeschwülste wesentlich früher erkennen. Zudem sei es prinzipiell möglich, das Verfahren auf andere Tumorarten wie Brust- oder Darmkrebs zu übertragen.

Tumoren, die im Körper streuen, können Metastasen hervorrufen. Mit der „Amplicon-Fusion-Site-PCR“ genannten Technik ist es möglich, solche Zellen zu finden. Um den Krebszellen auf die Spur zu kommen, identifizieren die Wissenschaftler - ausgehend von Gewebeproben des Ursprungstumors - zunächst typische Bereiche im Erbgut der Krebszellen. Anschließend ermitteln sie die genaue Gensequenz an den Grenzbereichen dieser so genannten „amplifizierten genomischen Regionen“ (ampGRs). Diese kommen nur in Tumorzellen, nicht aber in gesunden Körperzellen vor.

Mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) wird in Gewebeproben, zum Beispiel im Blut, im Knochenmark oder im Lymphgewebe, nach den Krebszellen gesucht. Ist das Krebs-eigene Erbgut in einer Gewebeprobe vorhanden, fällt der PCR-Test positiv aus.

„Wir können damit prüfen, ob zum Beispiel nach der operativen Entfernung des Primärtumors, noch Krebszellen im Körper verblieben sind“, erklärt Dr. Axel Weber, Mitarbeiter des Forschungslabors in der Abteilung für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie, und Hämostaseologie am Universitätsklinikum Leipzig.

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