Novartis kann mit seiner Radioligandentherapie 177Lu-PSMA-617 die Lebenserwartung von Prostatakrebs-Patienten verlängern. Wie der Konzern am Donnerstag mitteilte, erreichten die Daten auch eine statistische Signifikanz.
Hinter dem Begriff Radioligandentherapie verbirgt sich Verfahren zur zielgenauen Bestrahlung mit radioaktivem Lutetium. Zur Bestrahlung wird das Prostata-spezifische Membranantigen (PSMA) genutzt. Novartis konnte zeigen, dass die Radioligandentherapie 177Lu-PSMA-617 die Lebenserwartung von Prostatakrebs-Patienten verlängern kann.
Wie Novartis berichtete, erreichte 177Lu-PSMA-617 in der Studie auch in Kombination mit der besten Standardtherapie (SOC) eine signifikante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) im Vergleich zu SOC allein. Die behandelten Patienten litten an fortgeschrittenem PSMA-positivem metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakrebs (mCRPC).
So reduzierte die Behandlung mit der Novartis-Therapie das Sterberisiko laut Mitteilung um 38 Prozent. Auch das progressionsfreie Überleben fiel mit 8,7 Monaten bei einer Behandlung mit der Novartis-Therapie deutlich höher aus als bei einer SOC-Therapie (3,4 Monate). Wie Novartis weiter berichtet, zählt Prostatakrebs zu den zweithäufigsten Krebsarten bei Männern. Die Chance, länger als 5 Jahre zu leben, liegt bei 30 Prozent, so der Konzern. Sehr oft werde der Krebs erst entdeckt, wenn er schon begonnen habe, Metastasen zu bilden. Die Lebenserwartung liege dann bei etwa 10 Monaten.
Analysten hatten bereits im Vorfeld gespannt auf die weiteren Daten aus der Phase-III-Studie Vision gewartet, wie in den zahlreichen Ausblicken auf den Krebskongress Asco zu lesen war. Eine Zulassung in den USA und der EU werde man im Laufe des zweiten Halbjahres 2021 stellen, kündigte der Konzern zudem an.
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