Studie

Isotretinoin fördert Depressionen

, Uhr

Das Aknemedikament Isotretinoin kann das Risiko für Depressionen mehr als verdoppeln. Das geht aus einer aktuellen Studie von kanadischen Wissenschaftlern des CHU Sainte-Justine Research Centre in Montreal hervor, die im Fachmagazin Journal of Clinical Psychiatry erschienen ist. Für die Studie wurden Daten von mehr als 30.000 Patienten ausgewertet, die in den Jahren von 1984 bis 2003 mindestens ein Mal mit Isotretinoin behandelt worden waren.

Dabei wurde in 126 Fällen die Diagnose Depression gestellt, zum Teil mit Krankenhauseinweisungen und antidepressiver Behandlung. Depressionen seien eine seltene Nebenwirkung der Isotretinoin-Therapie, schreiben die kanadischen Forscher. Daher sollten Patienten, die das Medikament erhalten, überwacht werden.

Die Studie sei die erste kontrollierte Untersuchung, die eine statistisch signifikante Verbindung zwischen der Behandlung mit dem Vitamin-A-Abkömmling und dem Auftreten von Depressionen zeigt. Tierstudien hatten bereits einen Effekt von Isotretinoin auf die Ausschüttung Serotonin im Gehirn gezeigt. Ein Mangel des Botenstoffs in bestimmten Regionen des Gehirns gilt als Zeichen einer Depression.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Auch 2024 nicht ausgerottet
Viele weltweite Masernfälle erwartet
Erfahrung und Zukunftsblick
Duo mit drei Apotheken in einer Stadt
Gefährliche Infektion für Immungeschwächte
Candida auris: Resistent gegen Antimykotika
Mehr aus Ressort
Zytostatikum statt Cefaclor verordnet
Medikationsfehler: Apotheke bemerkte Dosisfehler nicht
Neuer Hoffnungsträger entdeckt
Resistenzen: Lantibiotikum statt Antibiotikum

APOTHEKE ADHOC Debatte