Familienbetrieb Apotheke

Ehepaar in der Offizin: Sie Chefin, er PTA

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Berlin -

Apotheken sind oftmals Familienbetriebe. Nicht selten kommt es vor, dass Eltern mit ihren Kindern oder Ehepartner gemeinsam in der Offizin stehen. Im hessischen Hungen gibt es eine spezielle Konstellation: Ira Fischer-Schüberl führt die Phoenix Apotheke gemeinsam mit ihrem Mann, Sebastian Schüberl. Der 39-Jährige ist eigentlich Diplom-Ingenieur und ließ sich später noch zum PTA ausbilden.

Als Fischer-Schüberl die Apotheke 2013 von ihren Eltern übernahm, war sie bereits mit ihrem heutigen Mann liiert. Beide waren zeitgleich mit dem Studium fertig und die gemeinsame Lebensplanung sorgte dafür, dass sich der Ingenieur für die Offizin entschied. „Im Apothekenbetrieb geht es nicht nur um pharmazeutische Arbeiten“, sagt er. Tätigkeiten wie Buchhaltung oder Digitalisierung lagen fortan in seiner Verantwortung.

Anerkennung mit PTA-Ausbildung

In einigen Apotheken kümmern sich die Ehemänner der Inhaberinnen um die betriebswirtschaftlichen Aufgaben der Apotheken. Doch Schüberl wollte nicht fachfremd im eigenen Team sein. 2014 begann er in Marburg die PTA-Ausbildung. „Man gewinnt keine Autorität, wenn man fachlich nicht mitsprechen kann. Mir war es wichtig, im Betrieb anerkannt zu sein und akzeptiert zu werden. Das ist mein persönlicher Anspruch. Ich möchte überall mitsprechen können und auch einmal vorne im HV stehen.“

Die Selbstständigkeit seiner Frau kann er als PTA und Ingenieur optimal unterstützen. „Es macht es einfacher, wenn man gemeinsam an einer Sache arbeitet.“ Mittlerweile sei das Team auf 40 Angestellte gewachsen. „Wir haben eine Apotheke, die am Zahn der Zeit ist“, sagt Schüberl. Die Prozesse seien digitalisiert, es gebe einen Kommissionierautomaten sowie Heimbelieferung und Verblisterung.

PTA könnte Männerberuf sein

Rückblickend sei es die richtige Entscheidung gewesen, den Betrieb zu übernehmen. „Wir sind motiviert, trotz der Widrigkeiten.“ Als Mann in einem Frauenberuf tätig zu sein, ist für ihn kein Thema. Im Gegenteil: „Ich wundere mich, warum es nicht mehr Männer in diesem technischen Beruf gibt.“

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