Arzneimittelkriminalität

8600 Viagra-Fälschungen beschlagnahmt

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Berlin -

Der Zoll hat 8600 gefälschte Potenzpillen mit einem Handelswert von mindestens 40.000 Euro sichergestellt. Die Tabletten wurden bei Durchsuchungen von zwei Häusern in Köln und einem in Erftstadt beschlagnahmt. Die Fahnder waren bereits bei der internationalen Aktion „Pangea“ gegen den Onlinehandel mit illegalen oder gefälschten Arzneimitteln auf die deutsche Quelle aufmerksam geworden.

Bei der einwöchigen Aktion sind laut Zoll auch in Norwegen vermehrt Postsendungen kontrolliert worden. Dabei sei aufgefallen, dass viele von demselben Absender aus Köln stammten.

Doch unter dem genannten Namen konnten die Ermittler keinen Absender finden. Mit Hilfe der Post kamen die Fahnder dem tatsächlichen Versender aber auf die Spur. Es habe sich herausgestellt, dass es sich um einen 46-jährigen Deutschen handele, der die Geschäfte nicht allein betrieben haben solle, so der Zoll.

Der Mann selbst halte sich die meiste Zeit im Ausland auf. Der Verkauf habe – wie in solchen Fällen fast immer – über das Internet stattgefunden. Insgesamt haben die illegalen Händler nach Schätzungen des Zolls mindestens 600.000 Euro umgesetzt.

Die Pillen ähneln rein äußerlich dem Pfizer-Produkt Viagra (Sildenafil). Welche Wirkstoffe die Fälschungen enthalten, sollen Laboruntersuchungen zeigen. Die Herkunft der Tabletten ist laut Zoll noch unklar. Die Fahnder gehen davon aus, dass sie aus dem asiatischen Raum stammen.

Bei Medikamenten, die wie die sichergestellten Pillen aus unbekannten Quellen stammten, stimme oft weder Wirkstoffgehalt noch Zusammensetzung, warnt der Zoll. Bestenfalls enthielten sie überhaupt keine Wirkstoffe. Die Einnahme sei jedoch in jedem Fall ein gefährliches Unterfangen.

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