Pharmahandelskonzerne

Celesio: Verkäufe bringen rote Zahlen

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Berlin -

Celesio hat im vergangenen Jahr mit seinen „Altlasten“ aufgeräumt und

gleich mehrere Geschäftsbereiche verkauft. Weil alleine bei DocMorris

noch einmal 146 Millionen Euro abgeschrieben werden mussten, rutschte

der Konzern wie erwartet in die roten Zahlen. Unter dem Strich steht ein Minus von

149 Millionen Euro. Für die Aktionäre um den bedürftigen Mehrheitseigner Haniel soll die

Dividende aber sogar erhöht werden.

Insgesamt erwirtschaftete Celesio ohne die verkauften Geschäftsfelder 22,3 Milliarden Euro, das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Ohne den Zukauf von Oncoprod hätte ein Minus von 1,6 Prozent in den Büchern gestanden. Das Geschäft der hauseigenen Apothekenketten legte um 5 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu; das Wachstum speist sich alleine aus günstigen Währungseffekten. Der Großhandel lag mit 18,9 Milliarden Euro auf Vorjahresniveau.

Größter Markt für Celesio ist Frankreich, wo der Konzern im Großhandel als Marktführer dem Wettbewerb besonders ausgeliefert ist: Mit 6,6 Milliarden Euro lagen die Erlöse 2 Prozent unter Vorjahresniveau. In Großbritannien brachten Apothekenkette und Großhandel 4,6 Milliarden Euro – sämtliche Einbußen von 7 Prozent konnten durch den günstigen Wechselkurs ausgeglichen werden.

In Deutschland legte Celesio um 1 Prozent auf 4 Milliarden Euro zu. Durch die neue Großhandelsvergütung ließe sich das Geschäft „wieder profitabel betreiben“, dazu kommen Kosteneinsparungen. Trotz des Ende des Jahres wieder angezogenen Wettbewerbs habe Gehe daher auf der Ertragsseite deutlich zugelegt.

Brasilien lag mit 1,7 Milliarden Euro 14 Prozent über Vorjahr – hier wirkte sich der Zukauf des Spezialgroßhändlers Oncoprod Ende 2011 positiv aus. Auch in Norwegen und Österreich (je 1,1 Milliarden Euro, plus 10 beziehungsweise 1 Prozent) entwickelte sich das Geschäft positiv. In den übrigen Märkten musste Celesio einen Umsatzrückgang um 4 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro hinnehmen.

Der Gewinn aus den fortgeführten Aktivitäten lag bei 110 Millionen Euro. Weil aber der Verkaufserlös für DocMorris (25 Millionen Euro), Pharmexx (35 Millionen Euro) und Movianto (130 Millionen Euro) mehr als die Hälfte unter den Erwartungen lag, musste Celesio noch einmal 252 Millionen Euro abschreiben, sodass real ein Minus von 149 Millionen Euro in den Büchern steht. Für die um 20 Prozent auf 30 Cent je Aktie erhöhte Dividende muss der Konzern also in die Rücklagen greifen.

Im Fall von DocMorris schlugen übrigens auch die massiven Softwareprobleme zu Buche: Mit einem Umsatz auf Vorjahresniveau sei das Geschäft der Versandapotheke „deutlich hinter den Erwartungen“ geblieben. Auch ein Gewinn war deshalb nicht möglich. Dazu kam das Verbot von Rx-Boni, das pünktlich zum Verkaufstermin im Oktober in Kraft trat.

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