Konktaktloses Zahlen am HV

Noventi startet eigenen Bezahldienst

, Uhr
Berlin -

Die bargeldlose Zahlung hat es hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern noch sehr schwer. Insbesondere Zahlungsarten per Smartphone sind anderswo schon normal, in Deutschland noch eine Seltenheit. Noventi will nun mit einem eigenen Paymentangebot Apotheken ermöglichen, sich hier auf die technische Höhe der Zeit zu begeben.

Noventi bietet ab sofort als sogenannter kaufmännischer Netzbetreiber alle Möglichkeiten des bargeldlosen Zahlungsverkehrs am HV an. Ein neues Bezahlterminal im Portfolio des Konzerns soll Apotheken ermöglichen, ihren Kunden zu fairen Preisen unkompliziertes bargeldloses Bezahlen in der Offizin anzubieten. Um das Angebot in Schwung zu bringen, fallen für die ersten 1000 Terminals, die bestellt werden, keine Anschaffungskosten und keine monatliche Miete an.

„Noventi Pay“, so der Name des Angebots, sei bereits erfolgreich in einigen Pilotapotheken getestet worden und stehe nun in einem ersten Schritt allen Apotheken zur Verfügung. Zukünftig soll die Finanzdienstleistung aber schrittweise auch für weitere Leistungserbringer wie Arztpraxen, Sanitätshäuser und Krankenhäuser bereitgestellt werden.

Als kaufmännischer Netzbetreiber garantiere Noventi zu jeder Zeit einen sicheren Zahlungsverkehr ohne Zahlungsausfälle, was durch ein gesichertes Lastschriftverfahren gewährleistet werde. Alle gängigen Debit- und Kreditkarten sowie Smartphones und Smart Devices werden akzeptiert. Mit dem Bezahlterminal mit Touchscreen und der Möglichkeit zur Anbindung an das Kassensystem können den Kunden auch Kontaktloszahlungen mit Kredit- oder EC-Karte und Smartphone angeboten werden. Die Karten benötigen dazu einen NFC-Chip, der in neueren Modellen bereits standardmäßig verbaut ist. Bei geringeren Summen – meist unter 50 Euro – ist dann oft nicht einmal die Eingabe einer PIN notwendig.

Kontakt- und Bargeldloses Zahlen hat durch die Coronapandemie einen weiteren Aufschwung erfahren. Viele Einzelhändler hatten die Zahlungsmethode aus Hygienegründen propagiert. Einer kürzlich veröffentlichten Umfrage der Postbank zufolge ist die kontaktlose Bezahlung weiter auf dem Vormarsch: Demnach nutzen sie mittlerweile 56 Prozent der Menschen in Deutschland, vor fünf Jahren waren es gerade einmal 10 Prozent. Experten gehen davon aus, dass der Trend die Coronapandemie überdauern wird. „Die Deutschen werden auch nach Corona kontaktlos bezahlen“, erklärt Thomas Brosch, Leiter Digital Vertrieb der Postbank. „Wer sich daran gewöhnt hat, im Portemonnaie nicht mehr nach Münzen zu kramen, der will das auch dann nicht mehr tun, wenn die Infektionsgefahr gebannt ist.“

Apotheken müssen sich aus Sicht von Noventi dafür wappnen. „Immer mehr Kunden möchten ihre Einkäufe bargeldlos bezahlen“, so CEO Dr. Hermann Sommer. „Um den Kunden das bargeldlose Bezahlen zu ermöglichen, mussten die Vor-Ort-Apotheken bisher auf herkömmliche Paymentanbieter zurückgreifen. Als apothekereigenes Unternehmen ist es stets unser oberstes Ziel die Apotheken vor Ort in allen Belangen bestmöglich zu unterstützten.“

Die Kosten für das neue Angebot können Apotheken laut Noventi mit einem Unternehmensvertreter bereits im Vorfeld mittels eines Kalkulators genau ausgerechnet werden. So solle klar werden, welche Gebühren anfallen und wo gegebenenfalls Kosteneinsparungen möglich sind. Es seien Kosteneinsparungen von bis zu 50 Prozent gegenüber herkömmlichen Paymentanbietern möglich, so Noventi. Für die Abwicklung und das Management der Zahlungsvorgänge sei ein komfortables Online-Kundenportal geplant, mit dem die Apotheken eine komplette Übersicht über ihre Transaktionen und Rechnungen zentral in einem Tool erhalten.

Newsletter
Das Wichtigste des Tages direkt in Ihr Postfach. Kostenlos!

Hinweis zum Newsletter & Datenschutz

Neuere Artikel zum Thema
Mehr zum Thema
Mehr aus Ressort
Apothekendaten offenbar nicht betroffen
AEP schreibt die Woche ab
MicroSilber ist kein Arzneimittel
SOS-Creme: Windstar schlägt BfArM

APOTHEKE ADHOC Debatte