Generationswechsel gescheitert

Neue Chefin für Rausch

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Berlin -

Beim Kosmetikhersteller Rausch gibt es einen Wechsel. Sandra Banholzer übernimmt zum 1. Juli den Posten des CEO. Die 44-Jährige tritt die Nachfolge von Lucas Baumann an – der Sohn des langjährigen Firmenchefs Marco Baumann war im Oktober nach nur vier Jahren überraschend ausgeschieden. Mit der angestellten Managerin an der Spitze erhofft sich das Familienunternehmen eine „weitere Professionalisierung“.

Im Mai vergangenen Jahres zog sich Marco Baumann aus dem Verwaltungsrat zurück und übertrug die Mehrheit der Aktien an seine Söhne Lucas und Tom Baumann. Den Posten des CEO hatte der langjährige Firmenchef bereits 2016 abgegeben – doch im Herbst warf Lucas Baumann hin, um sich „einer neuen beruflichen Herausforderung zu stellen“, wie offiziell verlautbart wurde. Künftig werde das Familienunternehmen „inhabergesteuert, jedoch managementgeführt“.

Statt der vierten Generation übernimmt mit Banholzer nun erstmals eine externe Managerin. „Damit setzt Rausch ein Zeichen für die zukunftsorientierte Ausrichtung des Familienbetriebs und stärkt die angestrebte Modernisierung der Marke“, teil das Unternehmen mit. Ziel sei es, die Position als Global Player im Bereich der naturnahen Kosmetik weiter auszubauen und strategisch wichtige Schwerpunkte im internationalen Vertrieb, im Fachhandel und im Bereich E-Commerce zu setzen.

Banholzer startete ihre Karriere nach dem BWL-Studium beim Parfümhersteller Luzi. Seit 2007 arbeitet sie für die Genossenschaft Migros, wo sie Industriebeteiligungen wie Chocolat Frey Mibelle und Midor betreut. Derzeit leitet sie den internationalen Geschäftsbereich der MigrosIndustrie, wo sie das internationale Marken- und Private-Label-Geschäft verantwortet.

Eingearbeitet wird sie von Rolf G. Schmid, der im Herbst übergangsweise die operative Leitung übernommen hatte. Der ehemalige Chef der Bergsportmarke Mammut ist seit 2017 im Verwaltungsrat von Rausch und hatte auch die Suche nach einem neuen CEO geleitet.

„Unter den vielen, sehr gut qualifizierten Kandidatinnen und Kandidaten hat uns Frau Banholzer mit ihrer Führungserfahrung, ihrem unternehmerischen Denken, ihrer Verkaufsstärke und ihren persönlichen Wertvorstellungen überzeugt. Wir sind zuversichtlich, dass sie unsere ambitionierten Zukunftsziele konsequent umsetzen kann“, kommentierte Verwaltungsratspräsident Peter Muri.

Rausch wurde 1890 gegründet und 1949 vom deutschen Friseurmeister Josef Wilhelm Rausch an Josef Baumann-Widmer verkauft. Das Unternehmen beschäftigt rund 160 Mitarbeiter, den Großteil am Firmensitz in Kreuzlingen am Bodensee. Dort sind auch die Bereiche Forschung, Entwicklung, Herstellung und Vertrieb angesiedelt. Das Sortiment umfasst rund 70 Präparate, die in 27 Ländern verkauft werden. Die Pflegeprodukte sind nicht apothekenexklusiv, sondern auch in Drogerien, Parfümerien, Kaufhäusern sowie in der Schweiz in Friseursalons erhältlich.

 

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