Pharmakonzerne

Actos: Milliardenstrafe für Takeda und Lilly

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Berlin -

Die Pharmakonzerne Takeda und Eli Lilly sind in den USA zu einer Geldbuße von neun Milliarden US-Dollar (6,5 Milliarden Euro) verurteilt worden. Zwei Drittel entfallen auf den japanischen Branchenprimus, den Rest muss der US-Partner zahlen. Das Bezirksgericht in Lafayette im US-Bundesstaat Louisiana warf beiden Unternehmen vor, Krebsrisiken des Diabetes-Medikaments Actos (Pioglitazon) verschwiegen zu haben. 

Außerdem müssen die Hersteller einem Kläger, der nach der Einnahme von Actos an Krebs erkrankt war, 1,5 Milliarden Dollar als Entschädigung zahlen. Takeda kündigte bereits an, mit allen verfügbaren rechtlichen Mitteln gegen das Urteil vorzugehen.

„Wir glauben, dass nicht ausreichend bewiesen ist, dass Actos in dem konkreten Fall Blasenkrebs verursacht hat“, sagte Chefjurist Kenneth D. Greisman. Nach seinen Angaben hatten in drei vorausgegangenen Prozessen die Richter zugunsten von Takeda entschieden.

2011 hatten die Aufsichtsbehörden in Frankreich, Deutschland und Rumänien vor einem erhöhten Blasenkrebsrisiko gewarnt und sogar erste Schritte eingeleitet, um das Präparat vom Markt zu nehmen. Danach war die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) zu der Bewertung gekommen, dass das Nutzen-Risiko-Verhältnis zumindest bei Patienten, bei denen es keine Behandlungsalternative gibt, positiv ist.

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