Apotheken-EDV

Lauer-Fischer bevorzugt Hersteller

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Mit den exklusiven Rabattverträgen der AOK hat sich der Wettbewerb der Generikahersteller auf die Kassenseite verlagert. Doch außerhalb dieser Welt konkurrieren die Unternehmen noch immer um die Gunst des Apothekers. Das gilt auch und vor allem für Rabattverträge mit mehreren Vertragspartnern. Das Softwarehaus Lauer-Fischer macht sich das zunutze und bietet den Unternehmen eine bevorzugte Behandlung - natürlich gegen Bezahlung.

Aktuell bewirbt das Softwarehaus den Hersteller TAD: Die Apotheken können Produkte der Krka-Tochter als „bevorzugtes Substitut“ kennzeichnen lassen. In der Substitutionsliste gibt es außerdem die Möglichkeit einer Vorauswahl: Der Cursor positioniert sich - etwa bei mehreren Rabattpartnern - automatisch über dem TAD-Produkt. Auf diese Weise könnten die Apotheken „Lagerbestände reduzieren und sich auf wichtige, verlässliche Partner konzentrieren. Partner wie die TAD Pharma GmbH“, schreibt Lauer-Fischer an die eigenen Kunden. Der Briefkopf trägt außerdem das Logo des Herstellers. Die Apotheken können außerdem dem „TAD-Club“ beitreten und erhalten laut dem Schreiben Einkaufsvorteile dafür.

TAD findet die Hilfe bei der Artikelsuche sinnvoll, damit die Apotheken ihre Lagerhaltung optimieren könnten. Eine übermäßige Beeinflussung der Apotheker sieht der Hersteller nicht: „Der Apotheker kann eigenständig entscheiden, ob er die Einstellung nutzen will oder nicht. Eine Veränderung der Inhalte und der Reihenfolge der Lauer-Taxe ist mit der Kennzeichnung nicht verbunden“, sagt Geschäftsführer Jure Kapetan.

Für die Apotheken ist der Service kostenlos, bezahlen müssen nur die Hersteller. Dem Vernehmen nach haben noch andere Unternehmen den Service gebucht. Welche Unternehmen Partner des Softwarehauses sind und was es kostet, bei Lauer-Fischer „bevorzugter Hersteller“ zu sein, war bislang auf Nachfrage nicht zu erfahren.

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