Pharmahersteller

Fachkräftemangel: Ipsen zieht um

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Berlin -

Ipsen verlässt Baden-Württemberg. Das Familienunternehmen verlegt den Firmensitz für Deutschland, Österreich und die Schweiz von Ettlingen nach München. Der Umzug ist für Anfang 2019 geplant. Vom neuen Standort erhofft man sich auch, offene Stellen leichter zu besetzen.

Der neue Firmensitz soll das anvisierte Wachstum beflügeln. Der Hersteller (Dysport, Colina, Cabometyx, Pamorelin, Hexvix, Somatuline) bezieht im ersten Quartal 2019 die Münchener „Bavaria Towers“ im Osten der Stadt. Die Firma will jährlich mindestens ein neues Arzneimittel oder eine Indikationserweiterung auf den Markt bringen. Bis 2021 will die Firma zu den weltweit führenden biopharmazeutischen Unternehmen im Bereich Specialty Care gehören.

Die Wahl fiel auf die bayerische Landeshauptstadt, weil München ein national und international anerkannter Branchen- und Forschungsstandort sei, sagte Geschäftsführerin Sandrine Gaillard. Die Stadt biete im deutschlandweiten Vergleich ein rasantes Branchenwachstum und hervorragende Möglichkeiten, die eigenen, ambitionierten Wachstumspläne zu verwirklichen.

Um die eigenen Ziele zu erreichen, würden zahlreiche hochqualifizierte Fachkräfte benötigt. Am neuen Unternehmensstandort im Herzen des Campus seien „beste Rahmenbedingungen für die Entwicklung therapeutischer Innovationen“ geschaffen. „Mit zahlreichen Hochschulen und Kliniken, einer lebendigen Forschungslandschaft sowie der Nähe zu Partnern im In- und Ausland passt der neue Standort perfekt zu unserem Innovationsgeist und unserem Biotech Mindset“, so Gaillard.

In Deutschland ist der Hersteller seit 1978 aktiv. Das 1929 von Henri Beaufour in Frankreich gegründete Unternehmen entwickelt und vertreibt Präparate in den drei Therapiefeldern Onkologie, Neurowissenschaften und seltene Krankheiten. Der Gesamtumsatz lag im vergangenen Jahr bei rund 1,9 Milliarden Euro. Zum Sortiment gehören 20 Arzneimittel, die von rund 30 Ländergesellschaften angeboten werden. Insgesamt sind rund 5400 Mitarbeiter bei Ipsen beschäftigt.

Das erste Präparat von Beaufour war Romarène mit Rosmarin gegen Verdauungsstörungen. 1969 wurde das erste Entwicklungslabor eröffnet. 1992 folgte die erste Auslandsgesellschaft in China. Im Anschluss erweiterte der Hersteller mit Zukäufen wie der Firma Speywood (Dysport) und eigenen Neuentwicklungen wie Somatuline und Forlax das Sortiment.

2004 wurde eine Botox-Fabrik in Großbritannien eröffnet. Zwei Jahre später sicherte sich der Hersteller von Medicis (heute Valeant) Vertriebsrechte, um Botox in den USA, Kanada und Japan anzubieten. Zudem kooperiert Ipsen beim Botulinumtoxin-haltigen Azzalure mit Galderma. Zuletzt baute der Hersteller mit der Übernahme von Merrimack in den USA sein Angebot im onkologischen Bereich aus.

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