Die Automatisierung in Apotheken boomt weiter: Rund 2500 Apotheken arbeiten nach übereinstimmenden Schätzungen aus der Branche bereits mit einem Kommissionierer - das sind fast 12 Prozent. Der Wettbewerb unter den Anbietern ist hart, beim Preis ebenso wie bei der Weiterentwicklung der Technik. Welcher Automat zu einer Apotheke passt, hängt von deren Anforderungen ab. Zu den wichtigen Faktoren zählen die Geschwindigkeit beim Ein- und Auslagern der Packungen, die Kapazität, die Ausfallquote - und oft schlicht der verfügbare Platz in der Apotheke.
Mit dem abgelaufenen Geschäftsjahr ist man in der Branche zufrieden: Nach dem Krisenjahr 2009 hätten viele Apotheken wieder investiert. Schließlich müssten bei Kosten zwischen 80.000 und 130.000 Euro für einen Automaten meist auch die Banken mitspielen. Die Hersteller vermuten hinter dem neuen Boom auch die zu erwartenden Folgen des Arzneimittelmarkt-Neuordnungsgesetzes (AMNOG). Viele Apotheken hätten sich auf die Reform vorbereitet, um mit einem Kommissionierer wirtschaftlicher zu arbeiten, so das Argument.
Allein der Marktführer Rowa hat nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr 220 neue Anlagen installiert. Europaweit sollen es sogar mehr als 500 gewesen sein - ein Rekordwert für das Kelberger Unternehmen. Der Konkurrent Mach4 vertreibt mittlerweile laut Geschäftsführer Holger Wallat sogar 70 Prozent seiner Automaten im Ausland, zu den Schwerpunkten zählen Spanien und Frankreich. Im vergangenen Jahr seien es weltweit 150 gewesen, das heißt 45 in Deutschland.
Auch der relative Newcomer KLS hat 2010 nach eigenen Angaben gut zugelegt: Laut Geschäftsführer Ralf Stecinsky wurden rund 50 Anlagen neu installiert. Apostore hat 80 neue Automaten installiert, 50 davon in Deutschland. Branchenbeobachtern zufolge liegt Gollmann etwas darunter, gefolgt von dem Pharmatechnik-Automaten K2. Allerdings ist bei allen Schätzungen oder gar eigenen Angaben der Hersteller Vorsicht geboten, denn die exakten Verkaufszahlen der Branche kennt niemand.
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