USA

Verknappung treibt Arzneimittelpreise

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US-Präsident Barack Obama will in Zukunft konsequenter gegen Engpässe in der Arzneimittelversorgung vorgehen. Insbesondere an sterilen Fertigarzneimitteln für Klinikapotheken mangelt es in den USA: Die Zahl der gar nicht oder nur schwer erhältlichen Rx-Präparate hat sich zwischen 2005 und 2010 von 61 auf 178 pro Jahr fast verdreifacht. Verschärft wird die Lage laut US-Regierung durch Groß- und Zwischenhändler, die knappe Arzneimittel illegal horten, um die Preise künstlich in die Höhe zu treiben.


Laut US-Regierung sind 80 Prozent der fehlenden Arzneimittel Zytostatika, Narkotika, Antibiotika und parenterale Ernährungslösungen. Häufig werden wichtige Klinikmedikamente wegen geringer Margen nur noch von wenigen Anbietern hergestellt – steigt ein Unternehmen aus der Produktion aus, hat dies oft fatale Folgen.


Obama hat die Arzneimittelbehörde FDA nun aufgefordert, den Druck auf Hersteller zu erhöhen, drohende Engpässe möglichst früh zu melden. So soll die Behörde wenigstens zeitnah informiert sein. Bislang sind die Firmen lediglich zu einer Meldung verpflichtet, wenn sie der einzige Anbieter eines Arzneimittels sind. Viele Unternehmen teilen daher erst spät oder gar nicht mit, dass sie die Produktion einstellen oder reduzieren.


Weil Zwischenhändler die Lieferengpässe nutzen, um die Nachfrage und damit die Preise zu erhöhen, soll die FDA künftig enger mit dem Justizministerium zusammen arbeiten: Ziel der Aktion ist es, Pharmahändler ausfindig zu machen, die illegale Medikamentenvorräte anlegen. Bei Krebsmitteln sei es nicht selten, dass ein Arzneimittel, das eigentlich zwölf US-Dollar koste, für knapp 1000 Dollar an die Kliniken verkauft werde, so die US-Regierung.


 

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