Russland hat eine „Light-Version” seines Corona-Impfstoffs „Sputnik V” angekündigt. Sie soll zwar weniger lange Schutz bieten, dafür aber schneller wirksam sein. Die alternative Version biete nach nur einer Injektion drei oder vier Monate lang eine Immunität, sagte der Leiter des Gamaleja-Instituts, Alexander Ginzburg, der Agentur Ria Nowost. Ginzburgs Institut hatte das Vakzin entwickelt. Normalerweise sind bei einer Impfung mit „Sputnik V” zwei Injektionen nötig, und die Immunität soll sich erst innerhalb von 42 Tagen bilden.
Ginzburg gab die Wirksamkeit von „Sputnik Light” mit rund 85 Prozent an, die des regulären Vakzins soll bei 91,4 Prozent liegen. Der Light-Impfstoff sei vor allem für den Export ins Ausland gedacht, um dort schnell den Anstieg von Neuinfektions- und Todeszahlen zu bremsen, sagte Ginzburg. Russen sollen demnach weiterhin mit der vollwertigen „Sputnik V”-Version geimpft werden. Zuvor hatte Russlands Präsident Wladimir Putin bei seiner großen Jahrespressekonferenz am Donnerstag von der Möglichkeit einer Light-Version gesprochen.
In Russlands Hauptstadt Moskau haben vor zwei Wochen großangelegte Impfungen mit dem Vakzin „Sputnik V” begonnen. Damit gehört Russland zu den ersten Ländern weltweit, die ihre Bevölkerung in größerem Stil gegen Sars-CoV-2 impfen lassen. Unabhängige Studien zu „Sputnik V” sind aber bisher nicht bekannt, seine Freigabe hatte im Sommer international auch Kritik ausgelöst.
Am Freitag zählten die Behörden in Russland mehr als 28.500 Neuinfektionen binnen eines Tages. Außerdem wurden 611 Tote registriert. Zum Vergleich: In Deutschland meldete das Robert Koch-Institut erstmals mehr als 30.000 neue Infektionen innerhalb eines Tages. Die Zahl der Todesfälle erreichte am Freitag mit 813 den zweithöchsten Wert seit Beginn der Pandemie.
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