Schweden

Regierung: Millionen für Landapotheken

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Berlin -

Durch die Liberalisierung des Apothekenmarktes hatte sich die schwedische Regierung unter anderem erhofft, dass sich in den ländlichen Regionen im Norden mehr Apotheken niederlassen. Vergebens: Während der Wettbewerb in den Städten explodiert, gab es auf dem Land so gut wie keine Neueröffnungen seit 2009. Schwedens Gesundheitsminister hat nun bekannt gegeben, dass die Regierung in den kommenden beiden Jahren jeweils umgerechnet 2,4 Millionen Euro zur Verfügung stellen will, um das Land für die Apothekenketten attraktiver zu machen.

 

Im Auftrag der Regierung hatte ein Marktforschungsinstitut Anfang des Jahres herausgefunden, dass die Deregulierung keinen Effekt auf die Landversorgung hatte: Die Apothekenzahl ist zwar um 34 Prozent auf nunmehr 1242 angestiegen. Von den 317 neuen Standorten wurden jedoch 314 in städtischen Gebieten mit mehr als 3000 Einwohnern eröffnet, wo die Versorgung auch schon vor der Deregulierung sehr gut war. Lediglich drei neue Apotheken gibt es an Stadträndern. In abgelegenen ländlichen Regionen ist laut Bericht keine einzige neue Apotheke hinzu gekommen.

Medienberichten zufolge entwirft die Regierung derzeit nun einen Plan, wie die rund 40 Millionen schwedischen Kronen gezielt eingesetzt werden können. An welche Unternehmen das Geld wie verteilt werden soll, ist bislang unklar.

Anscheinend hat die Initiative der Regierung aber mit einem Passus des Liberalisierungsgesetzes zu tun: In dem Gesetz waren die Apothekenketten verpflichtet worden, neu gegründete Apotheken an Stadträndern und auf dem Land mindestens drei Jahre lang nicht zu schließen – auch wenn das Geschäft nicht gut läuft. Eine der größten Apothekenketten, Kronans Droghandel, hatte sich mehrfach öffentlich darüber beschwert, dass die Klausel Investitionen auf dem Land unattraktiv mache.

 

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