„Sinnvolle Ergänzung“

TK-App: E-Rezept kommt im 2. Quartal

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Berlin -

Anfang Februar hat der Bundesrat den Weg freigemacht für die beiden Digitalgesetze von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), mit Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt tritt es jetzt in Kraft. Das eröffnet auch den Krankenkassen die Möglichkeit, eine E-Rezept-Funktion in ihre Versicherten-Apps zu integrieren. Die Techniker Krankenkasse (TK) hat die Zulassung dafür bei der Gematik bereits beantragt hat.

Sobald die Gematik ihre Genehmigung erteilt hat, wolle man als größte deutsche Krankenkasse das neue Feature sofort umsetzen, so die TK. „Mit der E-Rezept-Integration wird den Versicherten künftig ein weiterer volldigitaler Einlöseweg zur Verfügung stehen, bei dem sie jederzeit ihre Verordnungen selbst einsehen können“, so Vorstandschef Jens Baas.

Angesichts der bisher kaum genutzten offiziellen E-Rezept-App sieht man bei der TK das eigene zusätzliche Angebot als sinnvolle Ergänzung der bisherigen Einlösewege. „Da viele Versicherte die App ihrer Kasse schon auf dem Handy haben, ist es sinnvoll, die E-Rezept-Funktion hier zu integrieren“, so Baas weiter. „Dann haben die Versicherten alles an einem Ort und können die Vorteile des E-Rezepts wie weniger Papier und eine Übersicht der ausgestellten Rezepte nutzen.“

Eines der auch aus Nutzersicht bisher größten Mankos des E-Rezeptes ist, dass die Versicherten oft gar nicht mehr wissen, was ihnen der Arzt nun verschrieben hat, bis sie es in der Apotheke bekommen. Hier wähnen sich die Kassen genauso wie die Anbieter von Card-Link-Lösungen im Vorteil mit ihren nun kommenden Lösungen, die besser akzeptiert werden könnten als die E-Rezept-App der Gematik.

Auch eVerordnung für Hilfsmittel kommt

Daniel Cardinal, Leiter des Geschäftsbereichs Innovation und ambulante Versorgung bei der TK, sprach zuletzt auch weitere notwendige Schritte an und freute sich über die bereits feststehenden Veränderungen: „Zukünftig können unsere Versicherten ihr Arzneimittel ganz einfach über die TK-App in der Apotheke ihrer Wahl vorbestellen und bei Bedarf mit einem Botendienst liefern lassen – ohne einen Fuß in die Apotheke zu setzen.“ Auch bei der elektronischen Patientenakte erhofft er sich nun große Schritte.

Außerdem sagte er: „Wir müssen endlich anfangen, die im Gesundheitswesen etablierten Prozesse in die digitale Welt zu bringen. Und das bedeutet eben nicht, einfach nur das Fax durch eine digitale Kommunikation zu ersetzen, sondern jetzt die Möglichkeit zu nutzen und die Prozesse zu vereinfachen, zu entbürokratisieren und patientenzentriert zu gestalten. Wir gehen hier ganz aktiv voran und starten bereits in diesem Jahr, zusammen mit weiteren Kassen, die Erprobung der eVerordnung für Hilfsmittel. Als nächster Schritt muss durch den Gesetzgeber die Nutzung von unbereinigten, taggleich verfügbaren Abrechnungsdaten ermöglicht werden.“

Versicherte würden damit eine zeitnahe und qualitativ hochwertige Versorgung erhalten, so Cardinal. Das gesamte Gesundheitswesen profitiere vom effizienten Einsatz von Personal und Geld. Über- und Fehlversorgung würden vermieden werden. „Die Daten und die Möglichkeiten dafür sind bereits da, wir müssen sie nur nutzen.“

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