Ein dritter Corona-Impfstoff könnte laut aktueller Einschätzung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) noch in diesem Monat zugelassen werden. Der Impfstoff von AstraZeneca nutzt die Vektorviren-Technologie und unterscheidet sich deshalb in einigen Punkten von den bisher zugelassenen Vakzinen von Biontech und Moderna.
Die EMA ist zuversichtlich, dass bereits Ende Januar ein dritter Impfstoff gegen Sars-CoV-2 in der EU zugelassen wird. Nächste Woche werde der Antrag von AstraZeneca auf eine bedingte Marktzulassung in der EU erwartet, teilte EMA-Chefin Emer Cooke am Freitag in Amsterdam mit. Ende Januar könnte dann eine positive Empfehlung der EMA erfolgen. Anschließend muss die EU-Kommission noch zustimmen, das gilt als Formsache.
Bisher sind zwei Impfstoffe in der EU zugelassen: Das Präparat der Unternehmen Biontech und Pfizer sowie seit dieser Woche das Mittel des US-Unternehmens Moderna. Beide Vakzine beruhen auf der mRNA-Technologie. Der Impfstoff enthält nur den Bauplan für das Spike-Protein von Sars-CoV-2. In den körpereigenen Ribosomen muss zunächst die Antigenpräsentation erfolgen. Im nächsten Schritt aktiviert der Organsimus das Immunsystem und produziert Antikörper gegen Sars-CoV-2. Der Impfstoff von Astrazeneca, welcher in Großbritannien bereits zugelassen ist, nutzt die Vektorviren-Technologie. AZD1222 beruht auf der abgeschwächten Version eines Erkältungsvirus von Schimpansen.
Der dritte Impfstoff könnte das Problem der Impfstoff-Knappheit in der EU erleichtern. Die EU hat von dem Präparat bereits 400 Millionen Dosen bestellt. Der im Vergleich preiswertere Impfstoff kann im Gegensatz zu dem von Biontech/Pfizer und Moderna bei normaler Kühlschranktemperatur für sechs Monate gelagert werden. In Großbritannien ist die Vakzine bereits im Einsatz.
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