Apotheken vor Ort sind die Ansprechpartner bei Fragen rund um Arzneimittel. Die Kund:innen kommen oft mit Beschwerden in die Offizin und erwarten eine gute Beratung. In der Linden-Apotheke in Schöllkrippen überzeugte PTA Diana Jung jetzt den ersten Testkäufer ihrer HV-Karriere.
Jung ist seit 22 Jahren PTA und – typisch für eine Landapotheke – in jedem Bereich fit – egal ob Handverkauf, Labor oder Coronatests. „Das ist das Schöne an dem Beruf.“ Ihre Schwerpunktthemen sind aktuell Homöopathie und Fragen rund um das Coronavirus. Außerdem gehört die ganzheitliche Beratung zu ihrem Fachgebiet. In der vergangenen Woche wurde diese in Frage gestellt: Ein Testkäufer stellte Jung auf die Probe.
Am Mittwoch kam ein Mann mit Beschwerden wie Juckreiz in die Apotheke. Er wollte ein Mittel gegen Hämorrhoiden haben. „Das kommt öfter vor“, sagt die PTA. Sie erkannte in dem Kunden keinen Testkäufer und stellte die üblichen Fragen. „Ich hätte auch so keinen Unterschied gemacht. Wir halten uns bei der Beratung an die Leitlinien der Apothekerkammer.“ Sie fragte unter anderem, ob er selbst betroffen sei oder um welche Beschwerden es sich handele.
Darüber hinaus informierte die PTA ihn über Hämorrhoiden allgemein und empfahl einen Arztbesuch – je nach Stadium des Leidens. Für die Beschwerden gegen den Juckreiz gab sie ihm Posterisan akut mit. „Er hat es gekauft und sich bedankt“, sagt Jung. Auch nach dem Gespräch ahnte die PTA noch nicht, dass hinter dem Fall ein unangekündigter Testkauf der Bayerischen Landesapothekerkammer steckte.
Erst ein Schreiben der Kammer offenbarte den Test. Die Apotheke schloss „sehr gut“ in der Beratung ab, worüber die Freude groß war. „Das Wichtigste in der Vor-Ort-Apotheke ist die Beratung“, sagt Jung. Nach einer gewissen Zeit im Handverkauf entwickele man eine Empathie gegenüber der Kundschaft, wie man mit ihnen spreche. Wenn es jemand beispielsweise eilig habe, informiere man ihn über das Wichtigste.
APOTHEKE ADHOC Debatte