Bild-Zeitung

„Die miesen Tricks der Apotheker“

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Einige - nicht alle! - Apotheker füllten sich mit illegalen Methoden die Taschen. Der mit Spannung erwartete Beitrag der Bild-Zeitung „Die miesen Tricks der Apotheker“ beginnt überraschend relativierend. Von einem „gnadenlosen Konkurrenzkampf“ ist die Rede und von Internethandel und „großen Ketten wie 'DocMorris'“. Dann folgen Fallbeispiele: KKH-Chefermittlerin Dina Michels berichtet von Apothekern, die Rezepte fälschten, illegal mit Rezepten handelten oder mit ärztlicher Unterstützung erfundene Rezepte einreichten.

Vier Fälle stellt sie vor. Einem 47-jährigen Apotheker aus Baden-Württemberg wird vorgeworfen, vor der Abrechnung mit der Kasse zusätzliche Arzneimittel auf Rezepte geschrieben zu haben. Der Verlust belaufe sich auf etwa eine Millionen Euro.

Ein hessischer Apotheker habe vermutlich drogensüchtigen HIV-Infizierten Rezepte abgekauft und sie bei den Kassen eingereicht - ohne die Medikamente zu bestellen. Rund 300.000 Euro habe er so in die eigene Tasche gewirtschaftet.

Mindestens 180 Mal soll ein weiterer Apotheker aus Baden-Württemberg die Kassen betrogen haben: Der Pharmazeut veränderte auf Rezepten die angegebene Packungsgröße oder die Dosishöhe und versechsfachte innerhalb einiger Monate so seinen Gewinn.

Beim vierten Fall geht es um eine Kooperation aus zwei Apothekern und einem Arzt: Der Mediziner aus Bayern habe ein Faktor-Präparat an Patienten verordnet, obwohl diese es gar nicht oder nur in geringeren Dosen benötigt hätten.

In der dritten Folge der Bild-Serie schildert Michels Betrugsfälle von Physiotherapeuten - „die größten Betrüger der Medizinbranche“. In der kommenden Woche erscheint das Buch „Weiße Kittel, dunkle Geschäfte. Im Kampf gegen die Gesundheitsmafia“ der KKH-Ermittlerin im Rowohlt-Verlag.

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